SMTP, SFTP SPX oder UDP

Was ist was bei den Netzwerkprotokollen?

17.10.2016
Von Thomas Hümmler

IPX, SPX, NetBIOS, NetBEUI, SMB, SMTP, TCP/IP und UDP

IPX (Internet Protocol Exchange) und SPX (Sequenced Packed Protocol Exchange) wird von NetBIOS zur Datenübertragung genutzt. Die Protokolle spalten ähnlich wie IP die Daten in Pakete auf und fügen sie am Ziel wieder zusammen. SPX ist eine Erweiterung zu IPX, die auch auf Fehler prüft. Beide benötigen das Netware-Betriebssystem der Firma Novell.

NetBIOS und NetBEUI

NetBIOS (Network Basic Input/Output System) regelt als Standardschnittstelle auf der Transportschicht den Zugriff auf im Netzwerk verfügbare Geräte wie Drucker, Scanner und Streamer. Es wurde 1983 für IBM entwickelt und enthält unter anderem Funktionen zur Namensauflösung. NetBIOS ist auf Netzwerkkarten implementiert und leitet Anfragen vom Benutzer ins Netzwerk weiter.

Das auf NetBIOS aufbauende Transportprotokoll heißt NetBEUI (NetBIOS Extended User Interface). Es ist eine Microsoft-Erweiterung von NetBIOS. NetBEUI wurde für DOS-PCs entwickelt und war unter Windows bis zu Version 2000 und ME der Standard. Das Protokoll ist klein und schnell. Da es auf MAC-Adressen aufsetzt, kommt es ohne IP-Adressen aus; Quell- und Zielcomputer werden über den Host-Namen identifiziert, der maximal 15 Zeichen lang sein darf. Allerdings ist es nicht Routing-fähig, in größeren Netzwerken nicht mehr zeitgemäß und seit Windows Vista nicht mehr in den Microsoft-Produkten verfügbar.

SMB

SMB (Server Message Block) oder auch LAN Manager ist hauptsächlich ein Protokoll für Datei und Druckdienste. Es läuft über NetBIOS, NetBIOS over TCP/IP und direkt im TCP/IP-Protokollstapel. SMB implementiert ein NFS-ähnliches Dateisystem und ist so unabhängig vom Dateisystem des Servers. Das macht sich zum Beispiel das Samba-Projekt zunutze, eine freie Implementierung des SMB-Protokolls unter Unix und unixoiden Systemen wie Linux. Mit Samba können damit in heterogenen Umgebungen Windows-Server durch preiswertere Linux-Systeme ersetzt werden.

SMB wurde 1983 bei IBM entwickelt. Anschließend haben Firmen wie Microsoft, SCO und das Samba-Projektteam das Protokoll verbessert. Derzeit aktuell ist die SMB-Version 2, die von Samba ab der Version 3.5 unterstützt wird.

SMTP

SMTP (Simple Mail Transfer Protocol) ist das Protokoll für das Versenden von E-Mail. Das Protokoll aus der Anwendungsschicht ist auf dem Port 25 zu finden. Alternativ geht heute der Mail-Versand auch über den Port 587 vonstatten; dort werden für dem System bekannte Benutzer Mails entgegengenommen und weitergeleitet. Das soll unerwünschten Spam verhindern. Vorrangig wird SMPT zum Absenden von E-Mails genutzt; für den Mail-Empfang dienen Protokolle wie POP3 und IMAP. Ein SMTP-Server steht entweder im lokalen Netzwerk zur Verfügung oder ist über externe Server - bei einem Provider auf einer eigenen Internetpräsenz – erreichbar. Im Internet sorgen dann sogenannte Mail Transfer Agents (MTA) für das weitere Übermitteln der Mails.

SMTP-Server kommunizieren untereinander in Klartext. Da SMTP textbasiert ist, kann man zum Beispiel auch ganz einfach per Telnet eine Mail verschicken. Das ist auch der Grund, warum Mail-Adressen nicht als verlässlich gelten. Denn in Telnet ist, wie in anderen Programmen, der Name des Empfängers ebenso frei wählbar wie der des Absenders.

TCP/IP

TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol) heißt deshalb so, weil TCP in den meisten Fällen auf dem Internetprotokoll aufbaut. TCP/IP wurde ursprünglich für das US-Verteidigungssystem entwickelt, um Computer in unterschiedlichsten Systemen miteinander zu verbinden. Das erklärt auch einige Eigenschaften wie die, dass Datenverluste erkannt und automatisch behoben werden oder dass eine Überlastung des Netzwerkes verhindert wird. Während IP sich um den Versand der Pakete kümmert, sorgt TCP für den zuverlässigen Datenstrom zwischen zwei Punkten. Es prüft die Integrität der Daten mithilfe einer Prüfsumme im Paketkopf und stellt die Reihenfolge durch sogenannte Sequenznummern sicher. Ankommende Pakete werden beim Empfänger zusammengefügt, doppelt gesendete werden verworfen.

UDP

UDP (User Datagram Protocol) ist ein einfach aufgebautes, verbindungsloses Protokoll. Im Gegensatz zu TCP werden mit UDP Daten übertragen, die nicht unbedingt ankommen müssen. Anders gesagt: Bei UDP gibt es keine Garantie, dass Daten ankommen - bei TCP schon. Die Informationen im Header der Pakete sind aufs Nötigste begrenzt. Das bedeutet auch, dass keine Überlastungskontrolle stattfinden kann. Das Einzige, was mit UDP geprüft werden kann, ist die korrekte Checksumme nach dem Erhalt einer Nachricht. (hal)

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