IT und Steuerrecht

Was lohnt sich: Kauf oder Leasing?

18.07.2011
Von Christoph Lüder und Jürgen  Lüder

Wie der Fiskus die Berechnung beeinflusst

Die Beispielrechnungen sind für alle vier Unternehmen identisch aufgebaut. Es werden drei idealtypische Szenarien miteinander verglichen, wenngleich es in der Realität sämtliche nur vorstellbare Mischformen geben kann. Im ersten Szenario finanzieren die Unternehmen die Investitionen vollständig aus Eigenmitteln.

Das zweite Fallbeispiel legt die komplette Fremdfinanzierung zugrunde. Das dritte Szenario schließlich beschreibt eine Leasingsituation. Grundlage für die Steuerberechnung ist ausschließlich die Anschaffung der aufgelisteten IT-Komponenten im Jahr 2011. Ersatzbeschaffungen werden in keinem der Szenarien berücksichtigt.

Ergebnis für das Unternehmen 1:

Hier finden Sie die detaillierte Berechnung.
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Foto: LEXTA Consultants/Lüder

Aus steuerlicher Sicht lassen sich zunächst zwei Ergebnisse festhalten: Erstens ist es für die Summe der Steuerminderungen unerheblich, ob beim Kauf Eigen- oder Fremdmittel genutzt wurden, diese sind auf den Cent genau gleich hoch. Zweitens sind die Steuernachlässe bei Leasing statt Kauf für das Unternehmen höher, im gewählten Beispiel sind es immerhin über neun Prozent. Isoliert betrachtet hieße dies nun, dass Leasing aus steuerlicher Sicht empfehlenswert wäre. Insgesamt betrachtet kommt das Leasing für das Unternehmen aber teurer.

Das Ergebnis in Kurzdarstellung

Anschaffung mit Eigenmitteln

Fremdfinanzierte Anschaffung

Leasing

Gesamte Nettobelastung (Laufzeit: drei bzw. sieben Jahre)

212.513,00

228.271,00

249.674,00

Die Ergebnisse für Unternehmen 2 und 3:

Hier finden Sie die detaillierte Berechnung.
Hier finden Sie die detaillierte Berechnung.
Foto: LEXTA Consultants/Lüder

Das Unternehmen schreibt eine schwarze Null vor Steuern und den anstehenden IT-Investitionen. Die Beschaffung mit ihren Folgekosten würde in dieser Firma zu einem dauerhaften Verlust führen, die allerdings keine Steuerminderung verspricht. Dadurch sind alle drei Varianten aus steuerlichen Gesichtspunkten neutral und für die Entscheidung nicht relevant. Falls das Unternehmen die derzeitigen Geräte gekauft hat, sollte es eine längere Nutzung erwägen. So lässt sich ein finanzieller Verlust hinauszögern.

Die Berechnung für Unternehmen 3 verläuft analog zu Beispiel 2. Aufgrund der dauerhaften Verluste stehen keine Eigenmittel zur Verfügung, so dass nur zwei Beschaffungsvarianten zur Auswahl stehen. Selbst bei kleineren Gewinnen, die in einigen Jahren in Aussicht stehen, ist nicht davon auszugehen, dass diese die Verlustvorträge aufzehren.

Das Ergebnis in Kurzdarstellung

Anschaffung mit Eigenmitteln

Fremdfinanzierte Anschaffung

Leasing

Gesamte Nettobelastung (Laufzeit: drei bzw. sieben Jahre)

317.500,00

333.240,00

364.488,00

Das Ergebnis für Unternehmen 4:

Hier finden Sie die detaillierte Berechnung.
Hier finden Sie die detaillierte Berechnung.
Foto: LEXTA Consultants/Lüder

Die Berechnung für die Beispielfirma 4 ähnelt den schon für Unternehmen 1 ermittelten Ergebnissen. Jedoch ergeben sich hier aufgrund des höheren Durchschnittssteuersatzes für Personengesellschaften andere absolute Beträge bei den Steuerminderungen. Dadurch fallen auch die Nettobelastungen für das Unternehmen geringer aus als bei einer vergleichbaren Kapitalgesellschaft.

Das Ergebnis in Kurzdarstellung

Anschaffung mit Eigenmitteln

Fremdfinanzierte Anschaffung

Leasing

Gesamte Nettobelastung (Laufzeit: drei bzw. sieben Jahre)

159.214,00

174.954,00

191.357,00

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