What's Up Informationsmanagement AG bietet Software auf Zeit an

16.09.1999

UNTERHACHING: Das Raunen um das Thema Softwareleasing oder -miete schwillt seit geraumer Zeit stetig an, jetzt testen die ersten Hersteller den Markt. So auch Lotus und dessen Partner What's Up in Unterhaching."Wir leasen doch alles um uns herum: Autos, Häuser, Möbel. Warum also nicht auch Software?", fragt Günter Rodenkirchen, Vorstand Vertrieb und Marketing des Lotus-Partners What's Up Informationsmanagement AG in Unterhaching. Doch die Hemmschwelle bei den Kunden ist noch hoch angesiedelt. Deshalb versuchen Softwarehersteller die Annäherung mit überschaubaren Lösungen, wie eben der zur Migration auf Notes/

Domino im Rahmen des "Super-Move"-Programms von Lotus.

Warten auf E-Commerce

Die Softwarepakete können auf einer vierteljährlichen Basis gemietet werden. Auf diese Weise spart der Kunde einmalige Anschaffungskosten für die Migrationslösung, die ja später nicht mehr benötigt wird.

Lotus-Partner What's Up sieht in diesem Konzept die Zukunft des Softwarevertriebs, "auch wenn man im Moment noch kein Geld daran verdienen kann, denn das internetbasierte Mietkonzept zielt auf den Mittelstand und ist abhängig von der Entwicklung des E-Commerce", erklärt Rodenkirchen die aktuelle Lage. Denn gehen die Firmen sowieso online, ist auch der Schritt zur Softwaremiete über das Internet kein so großer mehr. Außerdem: "Wenn eine bestimmte Schmerzgrenze erreicht ist, erkennen die Leute, daß sie ihre Software nicht selbständig in den Griff bekommen können - und dann denken sie darüber nach, deren Verwaltung auszulagern", ist sich der What's-Up-Mann sicher.

Du kaufst, ich administriere

Bislang hat sich das Unternehmen als Wartungs-Outsourcer für verkaufte Software angeboten. "Was wir machen, ist die Vorstufe zum Vermieten: Du kaufst die Software, aber ich betreibe sie für Dich", erläutert Rodenkirchen das Geschäftsmodell. Zu diesem Zweck betreibt sein Unternehmen eine Serverfarm mit 150 Geräten, in der alle Fäden zusammenlaufen.

"Will ein Kunde beispielsweise seine 150 Händler online an sich binden, übernehmen wir die Organisation und Umsetzung des Ganzen. Der Kunde mietet dazu einen Server und bekommt auch die entsprechende Software. Und der Server hängt bei uns wie an einem EKG", erklärt der Vertriebschef weiter.

Ein solch ausgelagertes Projekt habe natürlich seinen Preis, doch das System funktioniere. Deshalb könne Outsourcing langfristig bis zu 40 Prozent billiger kommen als das eigenständige Handanlegen an sein Online-Management. Das Angebot der Unterhachinger beginnt bei einem Preis von 1.000 Mark und endet - bei aktuellen Projekten - im fünfstelligen Bereich. Vier Millionen Mark Umsatz konnte What's Up auf diese Weise im vergangenen Geschäftsjahr umsetzen. Im Jahr 2000 sollen es neun Millionen sein. Die Zahl für das aktuelle Jahr will Rodenkirchen nicht verraten, weil das Geschäftsjahr umgestellt werde und somit kürzer und weniger aussagekräftig sei.

Um auf Erfolgskurs zu bleiben, wurden gerade 80 Prozent der Aktien an die Teamwork AG in Paderborn verkauft. "Die Fusion bringt uns Synergien. Bislang haben wir uns auf Outsourcing konzentriert, mit unserer Softwareentwicklung können wir auf Dauer nicht im Markt bestehen. Deshalb nutzen wir die Erfahrung von Teamwork in eben diesem Bereich", begründet Rodenkirchen diesen Schritt. (via)

"Wir sind wie eine Spedition, die dafür sorgt, daß die Logistik klappt und alle Datenpäckchen sicher am Ziel ankommen", erklärt What's-Up-Vorstand Günter Rodenkirchen.

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