Marketing im Internet

Wie der Mittelstand viel Geld verbrennt

11.05.2011
Es ist immer wieder erstaunlich, was Berater zu sehen bekommen, wenn es um das Thema Marketing im Internet geht.
Werbung machen für die eigene Werbung: ein guter Weg, um Geld zu verbrennen.
Werbung machen für die eigene Werbung: ein guter Weg, um Geld zu verbrennen.
Foto: Christian Toepfer

Es ist immer wieder erstaunlich, was Unternehmensberater für Strategie, Marketing und Organisation zu sehen bekommen, wenn es um das Thema Marketing im Internet geht. Denn hier wird aus Unwissenheit zum Teil sehr viel Geld verbrannt.

Gerade kleine und mittelständische Unternehmen machen hier viele Fehler, die bei genauerem Hinsehen vermeidbar wären. Dabei wird häufig viel Geld für nutzlose Aktionen ausgegeben. Die folgenden Beispiele aus der Praxis der Unternehmensberatung Jörg Haupt Management Consulting sollen dies anschaulich erläutern.

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Manchmal könnte man meinen, dass es eine geradezu unlimitierte Preisbereitschaft vieler Unternehmer gibt, wenn es darum geht, Anzeigen bei Google zu schalten. Klar, da hat man nun eine schöne neue Webseite – und dann wird sie von kaum einem Internet-Nutzer besucht. Was also tun? Die Antwort scheint naheliegend: Man bewirbt die Webseite mit Anzeigen bei Google.

Doch halt: Eine Webseite soll doch in der Regel für ein Unternehmen werben. Demnach ist eine Webseite also eine Investition in die Kommunikationspolitik des Unternehmens. Und dann gehen Leute hin und machen Werbung für ihre Werbung! Denn genau das passiert, wenn man die Unternehmenswebseite mit Anzeigen bei Google bewirbt.

Nun mag das ja mitunter seine Berechtigung haben. Was aber vielfach vergessen wird: Werbung bei Google kann ganz schön ins Geld gehen. In einem früheren Projekt hatten wir den Fall, dass ein Unternehmer als Erster auf die Idee kam, für seine Branche Anzeigen bei Google zu schalten. Dies führte sofort zu steigenden Umsätzen und auch Erträgen.

Doch seinen Wettbewerbern blieb dies natürlich nicht verborgen. Also schalteten sie ebenfalls Anzeigen bei Google. In der Folge stiegen die Preise für die Klicks auf die Anzeigen signifikant an. Über Anzeigen bei Google generierte Umsätze wurden mit derart teuren Klicks bezahlt, dass das Unternehmen defizitär arbeitete.

Es galt also nach Alternativen zu suchen. Die Lösung war schnell gefunden: Eine virale Kampagne, die nachhaltig die Bekanntheit der Marke steigerte.

Doch es muss nicht immer gleich Social Web Marketing sein. Durch einige fundierte Vorüberlegungen lässt sich die Kommunikation grundsätzlich signifikant verbessern. Leider beobachten wir immer wieder die Tendenz, beispielsweise bei der Webseite zunächst eine inhaltsleere Billiglösung zu bevorzugen. Das bringt natürlich gar nichts. Und deshalb geben viele kleine und mittelständische Unternehmen kurz darauf unendliches Geld aus, um diese nutzlose Webseite zu bewerben.

So erzählte uns neulich ein Mandant, der ebenfalls eine sehr begrenzte Preisbereitschaft hinsichtlich der Erstellung seiner Internet-Präsenz demonstrierte, dass er nun Anzeigen bei Google schalten wolle. Freudestrahlend erzählte er, er habe sich schon erkundigt: "Das kostet nur 500 Euro im Monat.”

Dabei vergisst er jedoch, dass er sich in einer hart umkämpften Branche bewegt. Und für 500 Euro im Monat wird er nur einige wenige Klicks generieren können. Denn viele Unternehmen buhlen um die einschlägigen Suchbegriffe seiner Branche, es wird für ihn also sehr teuer werden. Und für 6.000 Euro im Jahr kann man zum Beispiel im Social Web einiges bewegen – und vor allem die Bekanntheit des Unternehmens nachhaltig beeinflussen.

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