Kampf der Systeme

Windows 7 und Mac-OS X 10.6 im Vergleich

Stephan Wiesend schreibt für die Computerwoche als Experte zu den Themen Mac-OS, iOS, Software und Praxis. Nach Studium, Volontariat und Redakteursstelle bei dem Magazin Macwelt arbeitet er seit 2003 als freier Autor in München. Er schreibt regelmäßig für die Magazine Macwelt, iPhonewelt und iPadwelt.

Mehr Tools und Funktionen

Beide Betriebssysteme bieten mittlerweile mehr als nur eine Laufzeitumgebung für Programme. Im Prinzip findet der Privatanwender alle Programme bereits vor, die er für den Alltag benötigt. Dabei berücksichtigen beide Firmen auch die Anbindung ans Internet. Apple wird Mobile Me weiter ausbauen, Windows hat den Onlinedienst Windows Live zu bieten. So erhält man nach der Anmeldung als Belohnung zusätzliche Tools, die so genannten Live Essentials: Messenger, Fotoprogramm, Mail-Programm, Writer, Movie Maker und das Internet-Schutzprogramm Family Safety. Der Markt für Dritthersteller wird da immer kleiner. Textedit und Wordpad sind gut genug für einen Brief ans Finanzamt, mit iWork und MS Office bieten beide Hersteller ein eigenes Office-Paket als Zusatzoption. Aber auch andere Aufgaben, für die man früher Programme kaufte, sind mittlerweile ins System integriert. Will man CD oder DVD mit Daten brennen, benötigt man unter Mac-OS X schon längst keine Brennsoftware mehr. Man wählt die Daten aus und das System bietet eine Option zum Brennen. Auch Microsoft 7 bietet eine Brennfunktion, die gegenüber Vista weiter ausgebaut wurde. So kann man etwas ISO-Dateien auf ein Medium brennen. Bei der Home-Version ist wie bereits unter Vista der DVD Maker mit dabei. Ähnlich wie iDVD dient das Programm dazu, Film-DVDs zu erstellen. Brennprogramme wie das Mac-Programm Toast oder die Windows-Programme Nero und WinOnCD sind da immer weniger relevant.

Das gilt auch für Sicherheitssoftware. Die meistgekauften Programme unter Windows sind Antivirenprogramme wie Norton Antivirus und Avira. Mit Windows 7 wird Windows aber erstmals ein eigenes Antivirenprogramm anbieten, bisher war mit dem Microsoft Defender nur ein Tool für die Spyware-Abwehr vorinstalliert.

Aber auch die Verschlüsselung von Daten ist besser ins System integriert. Windows 7 kann mit Bitlocker To Go auch externe Festplatten verschlüsseln.

Während Apple aber nur eine Betriebssystemversion für Desktops und eine Version für Server anbietet, hat Microsoft mehr Varianten im Programm. Es gibt zwei Versionen für Heimanwender, mehrer Varianten für Geschäftsanwender und unzählige Server-Versionen. Nutzer der Home-Version müssen etwa auf einige der Datensicherungsfunktionen verzichen, Nutzer der Business-Version auf Multimediaanwendungen. Alle Funktionen, etwa auch Bitlocker To Go bietet offenbar nur die teuerste Version Windows 7 Ultimate.

Der größte Unterschied bleibt natürlich, dass Apple vor allem Hardwarehersteller ist. Will man Mac-OS X nutzen, muss man einen Mac bei Apple kaufen. Microsoft kann sich dagegen nicht mehr darauf verlassen, dass jeder, der einen PC kauft, auch eine Windows-Lizenz mit erlebt. Bei vielen Netbooks war statt einem Windows-System Linux vorinstalliert und wurde auch von den Anwendern gut aufgenommen. Passte dieses doch oft besser zur schwachen Hardware als Vista oder Windows XP.

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