Windows Vista Start: Was die Distis denken

28.03.2007
100 Tage Windows Vista: Während Microsoft von "übertroffenen Erwartungen" berichtet, zeichnen die großen Distributoren ein etwas anderes Bild vom angelaufenen Verkauf.
"Windows Vista ist ein voller Erfolg im Consumer Channel, wohingegen sich der Business-Kunde noch bedeckt hält." Sybille-Angela Lücke von Also.
"Windows Vista ist ein voller Erfolg im Consumer Channel, wohingegen sich der Business-Kunde noch bedeckt hält." Sybille-Angela Lücke von Also.

"Windows Vista ist ein voller Erfolg im Consumer Channel, wohingegen sich der Business-Kunde noch bedeckt hält." Sybille-Angela Lücke, die Vertriebs-Chefin des Bereichs Software des Straubinger Grossisten Also, bringt den Tenor der großen Distributoren zum angelaufenen Verkauf von Windows Vista auf den Punkt.

Selten haben sich die Software-Chefs der wichtigsten Großhändler in solcher Einigkeit geäußert wie diesmal - was den Vertrieb von Windows Vista und Office 2007 in den ersten 100 Tagen betrifft.

Microsofts Erwartungen übertroffen

Von Microsoft selbst sind indes ganz andere Töne zu hören. Nach dem Verkaufsbeginn der neuen B2B-Produktlinien im November 2006 veröffentlichte die deutsche Niederlassung des Herstellers Mitte März 2007 erstmals eine Meldung über die eigene Zufriedenheit mit dem bisherigen Verkauf. Darin berichtet der Softwerker von einem "erfolgreichen Marktstart" von Windows Vista, und die Verkaufszahlen des neuen Office System hätten gar die eigenen Erwartungen "übertroffen".

So habe man im Einzelhandel allein in der ersten Februar-Woche, als die Produktlinie im Retail eingeführt wurde, mehr als drei Mal so viele Office-Pakete verkauft wie zum Verkaufsbeginn von Office 2003. Dass Microsoft keine weiteren Zahlen nennt, hat vermutlich mehrere Gründe: Der Verkauf verlief offensichtlich nur in bestimmten Segmenten erfolgreich.

"Firmenakzeptanz hinkt hinterher"

So berichtete der Marktforscher Gartner vergangene Woche, dass die Vista-Akzeptanz von mittleren und größeren Unternehmen der von den Consumern noch deutlich hinterherhinke. Dabei gehe es weniger um einen Mangel an neuen Features als vielmehr um die Tatsache, dass die IT-Chefs das neue Betriebssystem erst gründlich testen und mit ihren vorhandenen Applikationen validieren müssten.

So sagt Gartner voraus, dass große Unternehmen nicht vor Mitte kommenden Jahres in größerem Umfang Vista und Office bestellen werden.

Das Bild verschärfen die Analysten der amerikanischen NPD Group: So seien in den USA in den ersten sieben Tagen nach Verkaufsstart sogar 59 Prozent weniger Vista-Pakete verkauft worden als in der Startwoche von Windows XP.

Zugleich verzeichneten die Marktforscher einen Anstieg von über 60 Prozent beim Verkauf von PCs im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr. Laut den Markforschern ist das ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die Konsumenten der Ansicht seien, für Vista auch neue Hardware zu benötigen.

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