Nabaztag

WLAN-Hase mit nützlichen und lustigen Funktionen

07.12.2008
Von Daniel Behrens
Ein Hase als Haustier ist nicht jedermanns Sache. Was aber, wenn er über WLAN verfügen würde und auch noch sprechen könnte? Gibt's nicht? Gibt's doch - aber natürlich nicht als Tier, sondern als elektronisches Gadget. Wir haben uns den ungewöhnlichen Gefährten mit dem Namen Nabaztag angeschaut.

Von Daniel Behrens, PC-Welt

Zugegeben, etwas Fantasie gehört schon dazu, um das weiße haubenförmige Etwas als elektronischen Hasen zu identifizieren. Damit es nicht ganz so schwer fällt, verfügt Nabaztag über zwei lange dünne Ohren, pardon Löffel, die sich als besonderes Highlight motorgetrieben zu bestimmten Situationen bewegen. Das setzte in unserem Test besonders die weibliche Spezies regelmäßig in Verzückung.

Bleiben wir bei den äußeren Merkmalen. Dazu zählen außerdem noch ein Taster am Kopf, ein kleines Mikrofon am Boden und als Schwanzersatz einen Lautstärkeregler. Auch die Klinkenbuchse für den Anschluss an externe Lautsprecher oder an die Stereoanlage ist anatomisch korrekt am Hinterteil angebracht. Im ausgeschalteten Zustand unsichtbar sind die verschiedenfarbigen Lichtfelder, die Nase und Bauch von innen bei bestimmten Gelegenheiten beleuchten.

Nabaztag von vorne ...
Nabaztag von vorne ...

Als Designobjekt macht Nabaztag mit seiner schlichten Eleganz auf Schreib- oder Wohnzimmertisch eine gute Figur. Uns interessieren aber vor allem die technischen Eigenschaften. Per WLAN (b/g, Verschlüsselung WEP oder WPA) nimmt der E-Hase Kontakt zum Server des Herstellers auf, um zum Beispiel RSS-Newsfeeds zu laden und mit Hilfe des Sprachausgabemoduls über den eingebauten Lautsprecher vorzulesen.

Das Ergebnis ist durchwachsen: Manche Wörter sind erstaunlich gut, manche erstaunlich schlecht zu verstehen. Hin und wieder verschluckt die Sprachausgabe den Anfang eines Wortes oder benutzt bei deutschsprachigen Wörtern die englische Aussprache. In seltenen Fällen kam es auch vor, dass Schlagzeilen doppelt vorgelesen wurden.

Von welchen Nachrichtenquellen sich Nabaztag bedienen soll, stellen Sie in Ihrem persönlichen „Nablife“-Bereich unter my.nabaztag.com ein. Beim ersten Besuch legen Sie einen Account an, identifizieren den Hasen über seine auf dem Unterteil aufgedruckte MAC-Adresse und geben ihm einen eindeutigen Namen. Auch ohne Account können Sie sich auf der Seite bereits einen Überblick über das Angebot verschaffen.

...und von hinten.
...und von hinten.

Einige Nachrichtenquellen sind bereits vordefiniert, weitere können Sie frei hinfügen, indem Sie die Feed-Adresse eintragen. Außerdem stellen Sie ein, wie häufig der Hase Nachrichtensprecher spielen soll. Auch Audio-Podcasts kann Nabaztag zu den vom Anwender festgelegten Zeiten abspielen. Wenn die Wiedergabe dann trotzdem einmal ungelegen kommt, kann man den Hasen, wie bei allen anderen Soundausgaben auch, per K(n)opfdruck zum Schweigen bringen. Die abgebrochene Wiedergabe lässt sich jedoch später nicht fortsetzen.

Zu den weiteren nützlichen Funktionen zählen: Ansage der vollen Stunde, Wettervorhersage, Wecker, Aktienkurse und Terminhinweise. Wenn Sie die Daten für Ihr Mailpostfach im Konfigurationsmenü hinterlegen, informiert Sie der Hase, sobald eine neue Nachricht eingetroffen ist. Sie erfahren aber weder, von wem sie ist, noch bekommen Sie den Inhalt vorgelesen. Wenn Freunde und Bekannte einem Nabaztag direkt eine Nachricht schicken möchten, deren Betreffzeile vorgelesen wird, müssen sie sich ebenfalls unter my.nabaztag.com als Gast registrieren. Es ist ihnen dann auch möglich, selbst aufgenommene Audio-Botschaften oder Musiktitel an den Hasen zu schicken. Sie müssen nur seinen Namen kennen.
In den Account-Einstellungen kann der Besitzer festlegen, zu welchen Zeiten er von allen Nachrichten, Podcasts und Mails verschont bleiben möchte. Diese erhält er dann später.

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