Comptacenter GmbH bildet IT-Nachwuchskräfte aus

26.11.1998

BAD HOMBURG: Mit finanzieller Unterstützung durch das Mutterhaus in Großbritannien drängt der Systemintegrator Computacenter auf den deutschen Markt. Die Unternehmensstrategie, die von Wettbewerbern als sehr aggressiv kritisiert wird, zahlt sich aus: Der ursprüngliche Planungsansatz von 94 Millionen Mark wurde deutlich übertroffen. Computacenter rechnet dieses Jahr mit einem Umsatz zwischen 104 und 107 Millionen Mark.Computacenter konnte das ursprüngliche Umsatzziel für 1998 von 94 Millionen nach eigenen Angaben "deutlich übertreffen". Wie Rüdiger Muth, Geschäftsführender Gesellschafter und zuständig für Marketing und Vertrieb, berichtet, rechnet das Unternehmen zum Jahresabschluß mit 104 bis 107 Millionen Mark Umsatz. Das sind acht bis zehn Prozent mehr als ursprünglich angedacht. Gewinne gibt es dennoch nicht zu verbuchen: "Wir befinden uns in der Investitionsphase."

Investiert wurde beispielsweise in ein neues Gebäude in der Nachbarschaft der Zentrale in Bad Homburg. Hier soll bereits Anfang 1999 die gesamte Logistik mit dem Zentrallager und der Versandabteilung untergebracht und damit Platz für weitere Vertriebs- und Beratungsteams in der Zentrale geschaffen werden.

Mittlerweile sind in Bad Homburg und sechs weiteren Geschäftsstellen bereits 215 Mitarbeiter beschäftigt, bis zum Jahresende sollen es 250 werden. Dennoch geht der deutschen Tochtergesellschaft, die im Juli 1997 mit 65 Mitarbeitern startete, die Entwicklung nicht schnell genug voran. "Die Lage am IT-Arbeitsmarkt ist nach wie vor äußerst eng", erklärt Muth.

Um die Personallage zu verbessern, beschreitet man verschiedene Wege:

"Wir spielen auch die Karte Headhunter aus. Allerdings locken wir nicht mit extrem hohen Gehältern. Damit macht man sich kaputt. Wir setzen auf unser angenehmes Betriebsklima". Und das, glaubt Muth, habe schon zahlreiche IT-Fachkräfte überzeugt. Das Unternehmen schalte auch Stellenanzeigen, die Mund-zu-Mund-Propaganda tue ein Übriges.

Die Vorwürfe der Konkurrenz, Computacenter würde den deutschen Markt regelrecht aufkaufen, weist Muth entschieden zurück: "Soviel Geld haben wir auch wieder nicht." Man wolle "organisch wachsen". Wenn sich allerdings aus einer Kundensituation die Integration eines regionalen Unternehmens ergebe, sei man durchaus zu Gesprächen bereit. Aktuell hat Computacenter nach Aussage von Muth aber kein Systemhaus im Visier.

In der Zwischenzeit setzt Computacenter auf Nachwuchsförderung: In Bad Homburg werden seit September vier Nachwuchskräfte ausgebildet. Im kommenden Jahr will man die Zahl der Azubis verdoppeln. Muth: "Das hängt allerdings von der Lehrbefähigung ab." (mf)

Rüdiger Muth, Geschäftsführender Gesellschafter der Computacenter:

"Wir befinden uns in der Investitionsphase."

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