Geplante Änderungen im HP PC-Geschäft

Das sagen HP-Partner dazu

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 

Werden Sie sich in absehbarer Zeit auf die Suche nach einem alternativen Hersteller machen oder wird Ihr Unternehmen abwarten, bis Hewlett-Packard in 12 bis 18 Monaten eine Entscheidung getroffen hat?

McGinnis: Wir sind als Systemhaus schon immer so aufgestellt, das wir herstellerneutral beraten. Das bedeutet, dass wir genügend gute Alternativen im Angebot haben und es nicht nötig ist, nach anderen Anbietern zu suchen. Abgesehen davon ist das PC-Geschäft bei Concat zwar wichtig, hat jedoch vom Volumen nur geringe Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit.

Dirk Bugar ist Geschäftsführer bei der IQ GmbH in München. www.iq-gmbh.de
Dirk Bugar ist Geschäftsführer bei der IQ GmbH in München. www.iq-gmbh.de
Foto: IQ GmbH

Bugar: Wer kann garantieren, dass morgen nicht ausgerechnet dieser Marktbegleiter eine vergleichbare Strategie einschlägt? Und wenn andere Partner der Meinung sind, sich ad hoc gegen HP stellen zu müssen und die Kunden alleine lassen, wir nehmen sie gerne auf und verkaufen ihnen weiterhin HP. Natürlich verfolgen wir den weiteren Verlauf, um rechtzeitig agieren zu können. Aber die IQ-Strategie wird nicht von der HP-Entscheidung abhängen.

Collier: HP ist für Bechtle selbstverständlich ein sehr wichtiger Partner. Wir haben aber ein sehr breites Portfolio und positionieren uns ausdrücklich herstellerneutral. Bei knapp 300 Herstellerpartnern sehen wir hier keinen akuten Handlungsbedarf. Zudem haben wir keine Zweifel, dass die marktführenden Produkte der HP PSG weiterhin eine führende Rolle spielen werden.

Wurden Sie von Ihren HP-Kunden bereits auf die neue Situation angesprochen und wenn ja, wie treten Sie diesen Kunden gegenüber? Erhalten Sie in diesem Zusammenhang Unterstützung des Herstellers?

Collier: Die "gefühlte" Unsicherheit bei Kunden fangen wir damit auf, dass wir unsere Informationen aus erster Hand an unsere Kunden weitergeben. Die Geschäftsleitung von HP Deutschland unterstützt uns dabei offensiv.

McGinnis: Wir besprechen die Situatin mit unseren Kunden, dass wir das genauso beobachten, wie sie. Und wir sprechen mit ihnen über alternativen, mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben. HP unterstützt uns hier in vollem Umfang und ist bemüht, einen von den Kunden akzeptierten Pfad zu beschreiben.

Bugar: Wir wurden nicht direkt darauf angesprochen. Das mag vielleicht daran liegen, dass wir mit unseren Kunden partnerschaftlich umgehen und schon viele Marktveränderungen gemeinsam erlebt haben. Und auch bei unseren Kunden werden strategische Entscheidungen auf Basis von Fakten getroffen. Wenn ein Kunde mit dem Hersteller direkt sprechen will, dann koordinieren wir einen Gesprächstermin.

Mit Pauken und Trompeten hat HP im April 2010 den Kauf von WebOS bekannt gegeben. Wenige Wochen nach dem Launch neuer Smartphones und des ersten WebOS Tablets verkündete der Hersteller nun den Rückzug aus der WebOS-Hardware Was ist Ihrer Meinung nach von solchen Produktstrategie-Entscheidungen zu halten?

Bugar: Das ist schade, zumal das TouchPad im neutralen Vergleich eine gute Figur macht. Mir persönlich fehlen die Details, um solche Entscheidungen nachvollziehen zu können. Grundsätzlich ist es besser, getroffene Entscheidungen von Zeit zu Zeit zu überprüfen und notfalls zu revidieren, bevor weiter investiert wird und final die Mitarbeiter, Partner und Kunden langfristig dafür bezahlen müssen.

McGinnis: Nicht viel. Solche Produktstrategie-Entscheidungen kommen bei den Großen häufiger vor. Da wird die Tafel bunt gemalt und es werden unzählige Studien eingeholt, um am Ende jedes Jahr eine neue Fünfjahresstrategie vorzustellen. Für uns als Systemhaus ist es deshalb so wichtig, ein gut ausgewogenes Produktportfolio zu haben, um den Anforderungen und Wünschen unserer Kunden gerecht zu werden.

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