Laut iSuppli

DRAM-Preise auf Talfahrt

05.01.2011

Tödliche Kombination

"Die DRAM-Preise wurden durch eine geringere Nachfrage nach PCs besonders im ersten Halbjahr 2010 und ein größeres Angebot an Speichermodulen im zweiten Halbjahr beeinflusst", sagt Mike Howard, Principal Analyst für DRAM und Speicher bei iSuppli. "Diese tödliche Kombination aus sinkender Nachfrage und erhöhtem Angebot hat die Preise erheblich unter Druck gesetzt."

Besonders gefährlich ist diese Entwicklung für Hersteller, die noch im 60- oder 50-nm-Prozess produzieren. "Bei ihnen könnten die Herstellungskosten bald die Erlöse übersteigen", warnt Howard. Bereits 2008, als die Preise auf einem Tiefststand waren, mussten Hersteller mit veralteter Technologie ihre Produktion herunterfahren.

Der Preisverfall ermöglicht es PC-Herstellern, die Standardkonfigurationen ihrer Geräte mit mehr Arbeitsspeicher auszustatten. Bereits 2010 stieg die durchschnittliche DRAM-Bestückung um 24 Prozent, 2011 soll sie sich um weitere 33 Prozent erhöhen. "So lange die DRAM-Kosten weniger als 10 Prozent der Gesamtkosten ausmachen, werden die Hersteller die Arbeitsspeicherkonfiguration ihrer Computer weiter ausbauen", sagt Howard.

Der Preisverfall werde auch in den kommenden sechs Monaten weitergehen, glaubt Howard. 2-GB-DDR3-RAM-Module sollen am Ende des zweiten Quartals 2011 keine 15 Dollar mehr kosten. Danach könnte sich das Verhältnis zwischen Nachfrage und Angebot verbessern, so dass der Preisverfall langsamer werden oder sogar ganz gestoppt werden könnte. (haf)

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