Browser-Vergleich

Firefox, Chrome und IE gegen Edge, Vivaldi und Pale Moon

Schwerpunkte? Keine - er interessiert sich vielmehr für (fast) alles, was mit IT, PC, Smartphone und Elektronik zu tun hat. Dabei geht es aber meist nicht um die Technik nur um der Technik willen, vielmehr stehen Nutzen und sinnvolle Anwendung im Vordergrund.

Im Vergleich: Die Funktionen der Browser im Alltag

Ansicht und Darstellung im Browser-Fenster gehen schon seit Jahren ins Minimalistische, die Hersteller der etablierten Surfsoftware bieten gerade noch Schaltflächen für Vor und Zurück, für die Startseite, die Favoriten, die Einstellungen und natürlich die Adresszeile selbst. Ein zusätzliches Suchfeld weist dagegen nur noch Firefox auf, Chrome und Internet Explorer kombinieren die Adresseingabe und die Internet-Suche.

Diese Gestaltung setzt Microsoft auch im Spartan-Projekt fort, das Design ist extrem flach, minimalistisch und modern gehalten, ähnlich dem „Material Design“ beim aktuellen Android 5 (Lollipop) von Google. Drei zusätzliche Symbole oben rechts fallen dann aber doch auf: Das Feedback-Icon (mit dem Smiley) ist dem Entwicklungsstatus des neuen Browsers geschuldet. Links daneben befindet sich die Funktion „Web Note“, mit der sich Teile der Webseite per Maus, Stift oder Finger markieren oder kommentieren lassen – ähnlich wie auf dem Papier. Schließlich kann man die Markierungen teilen und weitergeben. Aktuell ist die Auswahl hier unter anderem mit OneDrive noch dürftig, später sollen E-Mail und die sozialen Netzwerke hinzukommen. In der Praxis funktioniert das alles gut, die neuen Edge-Funktionen machen das Web auf jeden Fall lebendiger.

Webseiten per Finger oder Maus wie mit einem Stift markieren ist mit der Funktion „Web Note“ im neuen Spartan-Browser von Microsoft kein Problem.
Webseiten per Finger oder Maus wie mit einem Stift markieren ist mit der Funktion „Web Note“ im neuen Spartan-Browser von Microsoft kein Problem.

Dagegen wirkt die Oberfläche von Pale Moon regelrecht altbacken. Der Browser hat das moderne „Australis“-Design, das beim Firefox mit der Version 29 schon vor geraumer Zeit eingeführt wurde, (bisher) nicht übernommen. Funktionell sind die Unterschiede zum „Original“ nicht riesig, aber sie existieren. Einige und selten verwendete Funktionen wurden bewusst weggelassen, schließlich soll der Browser ja schneller sein als Firefox. So übernimmt Pale Moon beispielsweise nicht die Jugendschutzeinstellungen von Windows. Ärgerlicher ist da die fehlende Unterstützung von WebRTC (Web Real-Time Communications), über das man in Firefox und Chrome ohne Zusatz-Plugins direkt im Browser per Bild und Ton mit anderen kommunizieren kann – Videotelefonie out of the box. Mehr Details zum Umfang der aktuellen Version finden Sie in den aktuellen „Release Notes“ im Browser oben unter der Adresszeile.

Umständlich ist schließlich die Umstellung auf die deutsche Menüführung, denn nur mit dem Download und Einbinden des deutschen Sprachpakets ist es nicht getan. Immerhin erklärt der Hersteller im Internet, wie es funktioniert: Die beiden Buchstaben „de“ an der richtigen Stelle in den Konfigurationseinstellungen stellen alles in die richtige Sprache um.

Pale Moon: Der Firefox-Ableger kommt noch im früheren Vor-Australis-Design daher, ansonsten erinnert alles sehr stark an das Original von Mozilla.
Pale Moon: Der Firefox-Ableger kommt noch im früheren Vor-Australis-Design daher, ansonsten erinnert alles sehr stark an das Original von Mozilla.

In der Praxis hakt es bei den neuen Browsern noch

Bleibt noch der Vivaldi-Browser, der auf dem quelloffenen Chromium-Projekt basiert. Bei Vivaldi ist zunächst nochmals anzumerken, dass es sich um ein sehr junges Projekt handelt: Verfügbar war gerade einmal die dritte Technical Preview überhaupt. Optisch auffällig ist die – neben der gewohnten Symbolleiste oben – zweite schmale Funktionsleiste ganz links. Darüber gelangt man unter anderem an Zusatzprogramme wie E-Mail, aber auch an die Einstellungen. Auswählen lässt sich dort nicht wirklich viel, aber vielen Normal-Surfern dürfte genau das entgegen kommen. Denn sie wissen mit vielen der sonst üblichen Optionen und Funktionen gar nichts anzufangen. Und wirklich wichtige Einstellungen wie „Cookies annehmen“ bietet Vivaldi durchaus, dazu kommt die komplett deutsche Bedienungsführung.

Bei den Funktionen sind die von Opera übernommene Schnellsprungfunktion über mehrere geöffnete Tabs und das Springen auf einer Webseite von Link zu Link zu nennen. Dazu hält man die Shift-Taste gedrückt und tippt auf die Pfeiltasten. Die Möglichkeit, das Laden der Bilder ein- und auszuschalten bzw. auf bereits gespeicherte Inhalte zu beschränken, haben wir bereits genannt. Welche weiteren Funktionen in Zukunft implementiert werden, dürfen übrigens die Nutzer per Abstimmung festlegen. Geplant ist auch eine mobile Variante.

Etwas versteckt ist derzeit die Möglichkeit, Erweiterungen für den Chrome-Browser in Vivaldi zu verwenden. Ein Menü oder eine Schaltfläche existiert nicht, vielmehr muss man in die Adresszeile „vivaldi://chrome/extensions“ eintippen und danach den „Entwicklermodus“ aktivieren, um alle Einstellungen bei den Erweiterungen vornehmen zu können. In der finalen Version sollen sich die Chrome-Erweiterungen auf jeden Fall installieren lassen, versprechen die Entwickler.

Die Vivaldi-kompatiblen Erweiterungen von Chrome bekommt man erst zu Gesicht, wenn man einen speziellen Befehl in die Adresszeile eingibt.
Die Vivaldi-kompatiblen Erweiterungen von Chrome bekommt man erst zu Gesicht, wenn man einen speziellen Befehl in die Adresszeile eingibt.

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