Browser-Vergleich

Firefox, Chrome und IE gegen Edge, Vivaldi und Pale Moon

Schwerpunkte? Keine - er interessiert sich vielmehr für (fast) alles, was mit IT, PC, Smartphone und Elektronik zu tun hat. Dabei geht es aber meist nicht um die Technik nur um der Technik willen, vielmehr stehen Nutzen und sinnvolle Anwendung im Vordergrund.

Features, Performance, Sicherheit und Web-Standards

Ein vollständiger Funktionsvergleich der Browser macht zu diesem Zeitpunkt deshalb noch keinen Sinn. Schließlich haben Microsoft und die Vivaldi-Entwickler gerade einmal die erste öffentliche Version bzw. die dritte Technical Preview ihrer neuen Surfprogramme veröffentlicht. Nur weil darin derzeit noch viele Funktionen fehlen, sind die Browser nicht „schlechter“ – schließlich handelt es sich ja um Vorabversionen. Deshalb verzichten wir an dieser Stelle auch den ausführlichen Feature-Vergleich, diesen finden Sie in unserem letzten ausführlichen Vergleich von Chrome, Firefox und Internet Explorer. Anders sieht es bei den Performance-Messungen aus. Zwar sind auch hier Vergleichswerte so eine Sache, Ausreißer nach oben oder unten könnten aber bereits ein wichtiger Hinweis auf die Leistung der finalen Versionen sein.

Überraschend ist zunächst, dass Chrome die Konkurrenz nicht mehr so deutlich beherrscht wie bisher. Zum einen schneiden die 32- und der 64-Bit-Varianten von Firefox gleich bei mehreren Varianten ähnlich gut ab wie der Google-Browser. Darüber hinaus schlägt sich der neue Vivaldi ausgesprochen gut. Das gilt insbesondere beim Allround-Benchmark Browsermark, wo Vivaldi als einziger Kandidat zusammen mit Chrome an der 5.000er Punktemarke kratzte. Einschränkend muss allerdings festgestellt werden, dass es gerade im Surfalltag bei Vivaldi immer mal wieder hakt und Webseiten neu geladen werden müssen.

Vivaldi, hier die zweite Technical Preview in der 32-Bit-Variante, liegt beim Browsermark-Benchmark deutlich vorn. Alle anderen Browser liegen unter 5.000, zum Teil sogar unter 4.000 Punkten.
Vivaldi, hier die zweite Technical Preview in der 32-Bit-Variante, liegt beim Browsermark-Benchmark deutlich vorn. Alle anderen Browser liegen unter 5.000, zum Teil sogar unter 4.000 Punkten.

Edge bzw. das Project Spartan lassen dagegen (noch) den ganz großen Sprung vermissen: Mal liegt der neue Microsoft-Browser bei den Benchmarks vor dem Internet Explorer 11, mal dahinter. Selbst beim Microsoft-eigenen Test FishIE Tank liegen beide Browser praktisch gleichauf und deutlich hinter Chrome und Vivaldi. Zudem konnte Spartan bei der Unterstützung wichtiger Webstandards nicht wirklich überzeugen. Auch hier liegen der neue Vivaldi und Chrome vorne, letzterer verfügt seit Version 42 über eine Option für Push-Nachrichten von Webseiten und Web-Apps.

Beim Sicherheitstest von Browserscope zeigen sich derzeit keine gravierenden Unterschiede. Erst die Zeit wird zeigen, ob die Neuen an bestimmten Stellen anfällig gegen Angriffe sind oder gar schwerwiegende Lücken aufweisen. Vivaldi besitzt derzeit noch keine automatische Update-Option, Microsoft erledigt dies bei Spartan/Edge über die Windows-Updates.

Alle Tests und Messungen haben wir mit der Technical Preview von Windows 10 (Build 10074) als Betriebssystem vorgenommen, da Spartan/Edge nur für diese Plattform verfügbar ist. Einschränkungen bei der Vergleichbarkeit gibt es auch hinsichtlich der Architektur. Während Chrome, IE und Pale Moon als 32- und als 64-Bit-Variante verfügbar sind, existiert Firefox in 64-Bit bislang nur als Beta-Version. Ähnliches gilt für die Experimental-Fassung von Vivaldi.

Der Microsoft-Benchmark FishIE Tank misst die Bildwiederholrate: Während Pale Moon (links) in der höchsten Anforderungsstufe durchschnittlich nur 28 FPS schafft, bringt es Spartan auf 43 FPS.
Der Microsoft-Benchmark FishIE Tank misst die Bildwiederholrate: Während Pale Moon (links) in der höchsten Anforderungsstufe durchschnittlich nur 28 FPS schafft, bringt es Spartan auf 43 FPS.

Würde man sich der (besseren) Vergleichbarkeit wegen auf 32-Bit beschränken, würde man die verfügbare Performance der 64-Bit-Systeme verschenken – und das ginge an der Wirklichkeit von Millionen deutscher Internet-Nutzer vorbei. Wir haben deshalb das Testfeld insofern erweitert, als wir da wo es Sinn macht Messwerte für die 32- und die 64-Bit-Version eines Browsers anbieten.

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