Hewlett-Packard im Fachhandel weniger bleibt als vor einem Jahr

28.10.1999

MÜNCHEN: Das englische Marktforschungsinstitut Context nimmt monatlich den Absatz der Marken-PC-Anbieter im indirekten Kanal unter die Lupe. Context unterscheidet dabei die Geschäfssegmente "Systemhäuser", "Retail" und "Fachhandel".Noname-Anbieter und B-Brands haben bei deutschen Systemhäusern keine Chance. Denn Compaq, IBM, Siemens und Hewlett-Packard vereinten im August 1999 98 Prozent aller im Corporate-Reseller-Channel verkauften PCs auf sich. Bereits vor einem Jahr lag diese Quote bei 94 Prozent. Compaq-Rechner waren mit 37 Prozent die beständigen Favoriten der Systemhäuser. IBM-Rechner folgten auf dem zweiten Platz mit 28 Prozent. Daß Toshiba mit vier Prozent auf dem fünften Platz rangierte, liegt auch daran, daß das Unternehmen keine PC-Server herstellt und vertreibt, die bei den anderen Anbietern mitgezählt werden.

Im Retailsegment kann kein PC-Anbieter Fujitsu das Wasser abgraben. Vor einem Jahr war der Abstand zwischen Fujitsu und den anderen Markenanbietern noch nicht so groß wie jetzt. Damals hatte Fujitsu einen Vorsprung von 38 Prozentpunkten vor Acer, im August 1999 lagen 64 Prozentpunkte zwischen dem Ersten und dem Zweiten. Kein Mitbewerber kam im Retailsegment in den zweistelligen Prozentbereich. "Wenn du sie schon nicht schlagen kannst, schlag dich wenigstens auf ihre Seite", dachte sich Siemens, dessen Anteil als Zweiter sieben Prozent betrug. Die Beliebtheit von Toshibas "Satellite 2000" und "Satellite 2500 Mobile" bescherte dem Anbieter eine Steigerung des Marktanteils von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum August 1998. Während Compaq seine Position um drei Prozentpunkte ausgebaut hat, verlor Acer im Retailsegment dramatisch an Boden.

Acer verliert im Retail, gewinnt im Fachhandel

Dafür war Acer als Markenanbieter im Fachhandel gefragt. Von fünf auf zwölf Prozent steigerte der Markenanbieter in diesem Segment seinen Anteil. Compaq und Hewlett-Packard teilten sich den zweiten Platz. Hewlett-Packard war vor einem Jahr mit 13 Prozent noch der führende Anbieter bei deutschen PC-Fachhändlern. Im Fachhandelskanal sind die Marken-PC-Anbieter traditionell nicht so dominant wie im Retail- oder Corporate-Reseller-Kanal. Nur 43 Prozent aller Rechner, die im Fachhandel über die Ladentheke gingen, stammten von Markenanbietern.

Faßt man alle drei Segmente zusammen, ergibt sich das Bild für den PC-Absatz im gesamten indirekten Kanal. Aufgrund der starken Position im Retailsegment war Fujitsu im August 1999 der führende Anbieter im indirekten Kanal. Compaq folgte auf dem zweiten Platz, IBM mit zehn Prozent auf dem dritten. HP und Acer mußten im Jahresvergleich einen Prozentpunkt abgeben. (is)

Acer-PCs avancierten zu den erklärten Lieblingen der Fachhändler. Im Retailkanal erlebten sie hingegen einen Einbruch.

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