Informationselite: Stadtneurotiker von morgen?

11.10.2006

Modernes Nomadentum

Flexibilität ist eines der Schlagworte von morgen, denn dank moderner Kommunikationsmittel lassen sich immer mehr Dinge simultan erledigen - was sich nach Ansicht Jäckels auch auf die Freizeitgestaltung auswirkt. "Viele Menschen möchten sich beispielsweise am Abend nicht auf bestimmte Veranstaltungen, Restaurants oder Feiern festlegen", so Jäckel. "Es entwickelt sich ein modernes Nomadentum, das durch die Handy-Netze gesteuert wird." Schon heute kann man oft beobachten, dass über Kurztelefonate oder SMS Termine und Treffpunkte immer wieder geändert werden - weil es ja so einfach ist, den anderen zu erreichen. Mit den neuen Walkie-Talkie-Funktionen künftiger Handys, bei denen eine Nachricht gleichzeitig an viele Empfänger geschickt werden kann, dürfte sich dieser Trend noch weiter verstärken.

Das künftige Gesicht der "Always-on-Gesellschaft" mag noch fremd anmuten, doch in einem sind sich die Wissenschaftler einig: Der Mensch wird in seine Umwelt hineingeboren, er ist wählerisch - pickt sich heraus, was ihm zusagt - und er ist vor allem anpassungsfähig. Simmels Großstadtneurotiker wird die Welt von morgen daher ebenso wenig prägen wie der Technik-Abstinenzler: "Der Mensch der Zukunft", meint Bude, "nimmt die Möglichkeiten der Technik gerne wahr, doch nach seinen Regeln. Er alleine bestimmt über seine Erreichbarkeit." (Quelle: PoF/mf)

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