Die wegen Kinderarbeit und anderer Missstände in chinesischen Fabriken angeprangerte KYE Systems aus Taiwan, Mutter von Genius und Produzent von Microsoft-Mäusen, hat dank höheren Eigenmarkenanteils die Margensituation im ersten Quartal deutlich verbessert.
Im Vergleich zum vierten Quartal 2009 ist die Bruttomarge von 17,7 auf 20,5 Prozent gestiegen. Wie ein hochrangiger KYE-Manager erklärte, erziele das Unternehmen mit Produkten unter Eigenmarke (Genius) eine Bruttomarge von 20 bis 30 Prozent, während bei OEM-Produkten nur 10 Prozent drin seien.
Für das erste Quartal 2010 weist KYE einen konsolidierten Umsatz von 2,67 Milliarden NT Dollar (84 Mio. US$) nd einen Nettogewinn vn 145 Millionen NT (New Taiwan) Dollar aus.
Das Unternehmen ist unlängst in die Schlagzeilen geraten, weil es einem Bericht des US National Labor Committee (NLC) zufolge in zwei Fabriken im chinesischen Dongguan (wo auch die Microsoft-Mäuse produziert werden) Teenager angeheuert haben soll, was selbst im sonst gar nicht zimperlichen, sozialkapitalistischen Reich der Mitte verboten ist.
Angeprangert wird KYE auch wegen einer Reihe von anderen Misständen in den chinesischen Fabriken. Dazu gehören schlechte Arbeitsbedingungen, menschenunwürdige Unterkünfte, übermäßig lange Arbeitszeiten, niedrige Löhne und Mobbing.
Dem NLC-Bericht folgend fand eine Untersuchung des örtlichen Arbeitsamtes statt, die unter anderem zu Tage förderte, dass in den Fabriken gesetzwidrig 326 Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren beschäftigt wurden, ein hohes Maß an Mehrarbeit geleistet werde und den Mitarbeitern gegen die Verordnung keine Kopie ihres Anstellungsvertrages ausgehändigt wurde. Die Behörde hat das Unternehmen daraufhin verwarnt und die Fabriken unter Beobachtung gestellt.