Entlastung der Geschäftsleitung abgelehnt

SoftwareOne bekommt neuen Verwaltungsrat

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Überraschendes Ergebnis der Generalversammlung der SoftwareOne Holding AG: Der bisher agierende Verwaltungsrat wurde abgewählt.
Am 18. April 2024 erhielt SoftwareOne einen neuen Verwaltungsrat.
Am 18. April 2024 erhielt SoftwareOne einen neuen Verwaltungsrat.
Foto: SoftwareOne

Damit setzten sich die drei Gründeraktionäre Daniel von Stockar, Beat Curti und René Gilli durch und überzeugten eine Mehrheit der SoftwareOne-Aktionäre, einen neuen Verwaltungsrat zu wählen. Ziel dieser Aktion ist es wohl, den im Januar 2024 gescheiteren Verkauf der SoftwareOne Holding AG doch noch durchziehen.

Im Vorfeld der Aktionärsversammlung am 18. April 2024 gab es einen erbitterten - schriftlich geführten - Kampf zwischen den drei Gründeraktionären und dem bisherigen SoftwareOne-Verwaltungsrat. Aus dieser Auseinandersetzung gingen die drei Gründeraktionäre siegreich hervor.

Der bisherige Verwaltungsratspräsident der SoftwareOne Holding AG Adam Warby wurde abgewählt und Daniel von Stockar zum neuen "Chairman of the Board of Directors" bestellt. Andrea Sieber, Gründeraktionär René Gilli, Jörg Riboni und Till Spillmann wurden neu in das Gremium gewählt. Deren Amtszeit beläuft sich auf ein Jahr - bis zur Wahl des Verwaltungsrats auf der nächsten Vollversammlung voraussichtlich im Frühjahr 2025. Ferner genehmigten die SoftwareOne-Aktionäre die beantragte maximale Gesamtvergütung des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung für ein weiteres Jahr.

Die Entlastung der Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung für das Geschäftsjahr 2023 wurde allerdings auf der Generalversammlung am 18. April 2024 verweigert - was kein übliches Prozedere ist. SoftwareOne-CEO Brian Duffy äußerte sich nicht dazu, dafür aber der neue Verwaltungsratspräsident: "Auch im Namen von René Gilli und Beat Curti danke ich den Aktionären für ihr Vertrauen. Gemeinsam mit unseren weltweit über 9.300 Experten werden wir alles daransetzen, um SoftwareOne strategisch und finanziell voranzubringen", da ist Daniel von Stockar ganz sicher. Ob damit der baldige Verkauf des Unternehmens gemeint ist, wird sich bald herausstellen.

Der scheidende Verwaltungsratspräsident bedankt sich bei seinen Kollegen in der Geschäftsleitung und im Board of Direktors, wünscht ihnen viel Erfolg und blickt vorsichtig optimistisch in die Zukunft: "SoftwareOne ist gut positioniert, um sein profitables Wachstum fortzusetzen."

2024 wurde SoftwareOne zum zweitbesten MSP in der Umsatzklasse 1 gekürt. Im Bild: Regina Böckle (ChannelPartner), Stephan Schmidt-Walkusch und Patrick Schmid (beide SoftwareOne) und Ronald Wiltscheck (ChannelPartner).
2024 wurde SoftwareOne zum zweitbesten MSP in der Umsatzklasse 1 gekürt. Im Bild: Regina Böckle (ChannelPartner), Stephan Schmidt-Walkusch und Patrick Schmid (beide SoftwareOne) und Ronald Wiltscheck (ChannelPartner).
Foto: ChannelPartner / Tobias Tschepe

ChannelPartner sprach mit einigen SoftwareOne-Mitarbeitern und die sehen es ähnlich: Man sei hochprofitabel und auch im Business mit wiederkehrenden Erlösen (Managed Services) gut aufgestellt. In einer im Auftrag von ChannelPartner und Computerwoche durchgeführten Kundenzufriedenheitsumfrage hat SoftwareOne in dieser Hinsicht sehr gut abgeschnitten.

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