Technik & Know-how: Anti-Spam-Maßnahmen auf dem Mail-Server

23.02.2007
Von Thomas Wölfer

Blacklist-Server – Chancen und Risiken

Technisch funktioniert dies so, dass der lokale Mail-Server eine DNS-Anfrage mit der IP-Adresse des entfernten Hosts an einen Blacklist-Server sendet. Ist der entfernte Host dem Blacklist-Server bekannt, so handelt es sich um einen unerwünschten Rechner. Passende Verzeichnisse bietet beispielsweise ORDB.org, eine Datenbank aus bekannten Mail-Servern mit Open-Relay – also Servern, die Mails ungeprüft weiterleiten. Andere solche Server werden von Spamhaus.org und Spamcop.net betrieben.

Das Problem bei Blacklist-Servern besteht darin, dass dort leicht einmal ein Server als Spammer eingetragen wird, der eigentlich keiner ist. Letztlich kann dort jedermann beliebige Rechner als Spammer anzeigen – mit dem Resultat, dass ein striktes Blockieren von Rechnern aus Schwarzen Listen fast mit Sicherheit zum Verlust von legitimen Mails führt. Wenn Sie Rechner aus gängigen BL-Servern blockieren, dann werden Sie über kurz oder lang beispielsweise keine Mails von T-Online mehr annehmen, denn deren Mail-Server landen regelmäßig in den Schwarzen Listen. Am Empfang der Mails von T-Online-Kunden kommt man in Deutschland aber meist nicht vorbei.

Sinnvoller als das Blocken der Server ist es daher, einen per Blacklist identifizierten Server im Header der E-Mail speziell zu markieren. Dadurch können zusätzliche Filtermaßnahmen greifen und die E-Mail als möglichen Spam kennzeichnen.

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