Technik & Know-how: Welches ist die schnellste CPU-Architektur?

Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Fazit

Intel ist mit der Core-Architektur zweifelsohne ein großer Wurf gelungen. In der x86-Welt deklassiert der seit Juni 2006 erhältliche Xeon 5160 (Woodcrest) seine Konkurrenten – sowohl bei der Integer- als auch bei der Floating-Point-Performance. Auch in Zwei-Sockel-Systemen setzt der Woodcrest den Maßstab.

Es bleibt natürlich abzuwarten, wie die Core-Prozessoren künftig in Vier- und Acht-Wege-Systemen skalieren. Bei der aktuellen Xeon-MP-Plattform (NetBurst-CPUs, Single-Core) müssen sich vier CPUs mit zwei Prozessorbussen begnügen. Dabei greifen alle Xeons auf den gleichen Speicher zurück. AMDs HyperTransport-Konzept mit eigenem Speicher-Controller pro CPU bietet hier – nicht nur theoretisch – Vorteile. So erreichen vier 2,6-GHz-Dual-Core-Opterons eine 154 Prozent höhere Floating-Point-Performance im Vergleich zu einem System mit vier Xeon 7041 – bei 2-Sockel-Konfigurationen sind die Opterons „nur“ 68 Prozent schneller.

Im Vergleich zu CPUs mit „Nicht-x86-Architekturen“ bietet Intels Core-Prozessor Xeon 5160 ebenfalls die höchste Integer-Performance. Doch bei Fließkommaberechnungen muss sich der x86-Prozessor IBMs Power5-Modellen deutlich geschlagen geben. Die Risc-Prozessoren überzeugen sowohl in der Singlethread- wie auch in der Multithread-Performance. Beispielsweise erledigt ein Power5+ mit 1,9 GHz Taktfrequenz Floating-Point-Berechnungen 44 Prozent flinker als ein 3,0-GHz-Woodcrest. Beide CPUs setzen auf die Dual-Core-Technologie, der Power5 wartet zusätzlich mit einem integrierten Memory-Controller sowie einem externen L3-Cache auf.

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