Konstruktive Konfliktbewältigung

11.05.2007
Von Etrillard 

Doch nicht nur die verschiedenen Warnsignale geben Ihnen Hinweise auf entstehende oder bereits vorhandene (und verdeckte) Konflikte, auch eine umfassende Kenntnis des eigenen Konfliktverhaltens verhilft Ihnen, Konflikte und Konfliktpotenziale frühzeitig zu erkennen. Verschaffen Sie sich deshalb auf dem Wege einer kritischen Selbstreflexion und über eingeholtes Feedback Einsichten darüber, wie Sie selbst mit Konflikten umgehen und wie Sie diese erleben. Sie werden daraus viele aufschlussreiche Hinweise erhalten, die es Ihnen ermöglichen, erste Anzeichen und Symptome von konfliktförderndem Verhalten bzw. entsprechenden Konstellationen wahrzunehmen und zutreffend zu erkennen. Setzen Sie sich bewusst mit Ihrer eigenen Konfliktgeschichte auseinander: Wie wurden Konflikte in Ihrer Familie gehandhabt? Welche Konflikte trugen Sie in der Kindheit mit Freunden aus? Welche Erfahrungen haben Sie beim Berufsstart mit Konflikten gemacht? Etc. Wenn Sie auf diese Weise ein gutes Gespür für Konfliktpotenziale entwickeln, können Sie häufig auch schon präventiv gegen Konflikte vorgehen.

Konfliktprophylaxe

Unnötige und destruktive Konflikte lassen sich unter günstigen Bedingungen bereits im Vorfeld verhindern. Das Erkennen von mehr oder weniger subtilen Warnsignalen ist nur ein Punkt dabei. Doch auch Ihre persönliche innere Ausgeglichenheit trägt in hohem Maße dazu bei, denn sie wirkt sich immer positiv auf die Gefühls- und Beziehungsebene aus, wodurch unterschiedliche Standpunkte aufgearbeitet werden können, bevor sie zu einem Konflikt eskalieren. Auch eine aufmerksame Kommunikationsweise, die gezielt Missverständnisse aufdeckt, aktiv zuhört, bei Unklarheiten nachfragt, sensibilisiert ist für Möglichkeit von Missverständnissen und die Chancen von Metakommunikation nutzt, ist ein wesentlicher Bestandteil wirkungsvoller Konfliktprävention.

Hat sich nun jedoch ein Konflikt manifestiert, kommt es darauf an, dass die Lösungsversuche möglichst systematisch verlaufen. Holzhammer-Methoden nach dem Motto "Raus mit der Sprache - jetzt schaffen wir das aber ein für allemal aus der Welt" sind in der Regel unangebracht und wenig hilfreich. Ein Konfliktgespräch will gut überlegt sein. Deshalb geht den Lösungsversuchen stets auch eine eingehende Analyse des Konflikts voraus. Durch die Analyse gewinnt man einen gewissen (emotionalen) Abstand zum Geschehen und kann sich auf der Metaebene ein sachliches Bild von der Situation machen. Grundvoraussetzung ist, dass der Konflikt an sich auch akzeptiert und nicht geleugnet oder heruntergespielt wird. Auf dieser Basis können gezielte Fragen und aufmerksames Zuhören Aufschluss geben über die Eigenschaften des vorliegenden Konflikts.

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