Technik & Know-how: Akkus - die Mär vom langen Leben

Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.

Gesamtfazit

Die Lithium-Ionen-Akku-Technologie ist als Energielieferant für Notebooks, Handys und PDAs zurzeit die beste Wahl. Allerdings ist gerade der Einsatz dieser Akkus in Bezug auf Lauf- und Lebensdauer problematisch. Denn die elektrochemischen Elemente unterliegen ab dem ersten Tag der Fertigung bereits natürlichen Alterungseinflüssen, die durch den Betrieb etwa in sehr heiß werdenden Notebooks noch erhöht werden. So sinkt die elektrische Gesamtkapazität des Akkus ständig. Die Lebensdauer kann je nach Akkupflege zwischen einem halben und drei Jahren variieren.

Den Hauptanteil an dem vorzeitigen Versagen der Lithium-Ionen-Akkus bei den mobilen Geräten trägt die Temperatur. Hierauf sollte der Anwender das besondere Augenmerk richten und durch geeignete zusätzliche Kühlmaßnahmen und zweckmäßigen Betrieb vorbeugen. Die Notebook-Hersteller wissen um die negativen Einflüsse von extremen Temperaturen auf die Akkulauf und -Lebensdauer. Allerdings spielen sie diese Tatsache herunter, da solche Temperaturen im "Normalbetrieb" nie erreicht werden. Rückrufaktionen wegen überhitzter Akkus und unsere Messungen belegen, dass die Notebook-Akkus durchaus sehr hohe Temperaturen erreichen können.

Den Herstellern mobiler Geräte, die ihren Produkten geeignete Akkupacks beilegen, ist die Akkuproblematik durchaus bewusst - wie die Aussagen der Notebook-Hersteller belegen. Sie gewähren auf die Energiezellen selten mehr als sechs bis zwölf Monate Garantie. Zusätzlich geben sie nur rudimentäre Produktinformationen und Pflegehinweise für den schonenden Umgang mit dem empfindlichen Energieversorger. Warum auch? Der Ersatzakku ist sehr teuer und deshalb ein gutes Zusatzgeschäft.

Zusätzlich sollte dem Käufer eines Lithium-Akkus, egal ob für ein Notebook, Handy oder einen PDA, bewusst sein: Eine vom Hersteller angegebene Laufdauer eines Geräts ist ein Idealwert und unter optimalen Bedingungen mit neuen Akkus ermittelt. Bereits nach kurzer Betriebszeit ist diese Laufdauerangabe durch Alterungsprozesse im Akku nicht mehr erreichbar und nie wieder mit der gleichen Energiequelle möglich. Zusätzlich belasten ständiges Auf- und Entladen so genannter "Mini-Ladezyklen" die Lauf- und Lebensdauer von Akkus. Angesprochen auf diese Thematik, äußern sich die Notebook-Hersteller unklar. (Bernhard Haluschak, tecChannel.de/tö)

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