Pick by Voice – Geringe Fehlerrate
Das System arbeitet „sprecherabhängig“. Das Sprachprofil des jeweiligen Mitarbeiters wird einmal am System abgelegt. Danach ist für jeden Mitarbeiter sein Profil am „Voice-Terminal“ abrufbar. Das „Voice-Terminal“ vergleicht die Aussagen mit dem gespeicherten Sprachprofil und findet auch bei eventuellen Störgeräuschen schnell die richtige Bedeutung. Die Erkennung erfolgt direkt im Gerät, was wiederum zur Folge hat, dass keine kompletten Sprachdialoge übertragen werden müssen und somit das Funknetzwerk nicht belastet wird.
Pick-by-Voice liefert eine sehr geringe Fehlerrate bei gleichzeitig deutlich erhöhter Leistung pro Arbeiter. Unternehmen, die durch Einsatz von Softwareprogrammen die Fehlerquote auf 0,7 - 0,5 Prozent reduzierten, konnten diese durch den zusätzlichen Einsatz von Pick by Voice weiter auf 0,2 - 0,1 Prozent drücken.
Auch jenseits der Kommissionierung wird Pick by Voice eingesetzt, etwa beim Wareneingang oder der Retourenabwicklung. „Pick by Voice ist immer dann sinnvoll, wenn beide Hände frei sein sollen – und das ist in der Logistik oft der Fall“, erklärt Logistiker Michael ten Hompel. Allerdings hat sich Pick by Voice nicht so durchgesetzt wie erwartet. „Die Akzeptanz ist nicht so hoch, wie wir ursprünglich vermutet haben und wie das unsere Umfragen von 10 Jahren prognostiziert haben“, sagt ten Hommel. „Wir haben heute weniger als fünf Prozent Pick by Voice in der Kommissionierung in Deutschland.“
Sollten die Hände frei sein werden alternativ häufig Handrückenscanner eingesetzt – das ist ein Funkterminal, das auf dem Handrücken getragen werden kann. „Hier hat man auch beide Hände frei“, erklärt ten Hompel. „Aber der Kommissionierer muss keinen Kopfhörer tragen und hat nicht den unmittelbaren Kontakt mit der Maschine“.