Keine Hexerei

Wie kommt eigentlich Chinesisch in den Computer?

10.06.2008

In China wird dafür eine Bejing Hanyu Pinyin genannte Lautschrift mit lateinischen Buchstaben verwendet, in Taiwan Bopomofo (bo auf der 1, po auf dem Q, mo auf dem A...), eine aus chinesischen Zeichen abgeleitete Lautschrift mit 37 Symbolen, die auf der dargestellten Tastatur in rot zu sehen sind und anders als Hanyu Pinyin vertikal übereinander angeordnet neben dem entsprechenden chinesischen Zeichen stehen können.

Was Chinesisch einfach und doch wieder schwer macht, ist die Lautarmut. Europäer mit gutem Gehör können bei der Hochsprache Mandarin nur etwa 410 Laute unterscheiden. Manche davon sind so ähnlich), dass selbst viele Chinesen Probleme haben, diese richtig auszusprechen, geschweige denn in der richtigen Lautschrift wiederzugeben.

Mit den Tönen, bei Mandarin 4 bis 5 (gleich bleibend, ansteigend, abfallend und wieder ansteigend, abfallend und tonlos), gibt es nur etwa 1.300 bis 1.400 verschiedene Laute. Deutsch mit Fremdwörtern kennt dagegen über 15.000 verschiedene Silben oder Laute.

Allein für den Laut "ji" (so wie in Jeep) im fallenden 4. Ton sind in einem großen Standardwörterbuch über 60 verschiedene Zeichen mit jeweils unterschiedlicher Bedeutung gelistet. Manche Dialekte wie das Taiwanesische oder in Hongkong gesprochene Kantonesisch haben acht oder sogar noch mehr Töne.

Problem bei den wenigen Mandarin-Lauten ist, dass wie gesagt selbst mit dem entsprechenden richtigen Ton noch eine große Auswahl an Zeichen zur Verfügung steht. Moderne Algorithmen geben aber ähnlich wie bei T9 am Handy die wahrscheinlichsten Zeichenfolgen vor, so dass die Eingabemethode mittlerweile recht flüssig von der Hand geht, und das sogar, ohne jeweils die Tasten für die Tonzeichen zu betätigen zu müssen. Handelt es sich wie um mehrsilbige Wörter, werden die Zeichen rückwirkend korrigiert.

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