Xpider - doch nicht so zahnlos, wie jüngst behauptet?

10.07.2007
Von Heiko Beyer

Zunehmende Trefferquote in 2007

Dass die angesprochenen Verbesserungen der Software in den Jahren 2005 und 2006 ihre Wirkung nicht verfehlen, zeigt sich auch in der Praxis. Besonders die Steuerberaterbranche verzeichnet seit Anfang 2007 einen spürbaren Anstieg der Finanzamts-Aktivitäten in Bezug auf den Internethandel. Der Fokus scheint hier besonders auf Privatanbietern zu liegen, die in größerem Umfang über diverse Plattformen, wie etwa eBay verkaufen.

Schnelle Reaktion der Finanzämter

Nach unserer Erfahrung agieren die Finanzämter hier sehr direkt und kompromisslos. Die Betroffenen werden mit der konkreten Behauptung der gewerblichen Tätigkeit angeschrieben und aufgefordert, sich steuerlich anzumelden und gegebenenfalls rückwirkend ihre Umsätze nachzuversteuern. Zur Hinterlegung der Vorwürfe zieht das Finanzamt zumeist die eBay-Aktivitäten in einem bestimmten Zeitraum heran und konfrontiert den Beschuldigten nicht selten direkt mit der Anzahl seiner getätigten Verkäufe bzw. mit seinem Bewertungsniveau. Der Bogen für die steuerliche Anmeldung liegt dem Schreiben dann auch promt bei.

Das Finanzamt zielt aber nicht nur in Richtung Privatanbieter, sondern schreibt vermehrt auch Kleingewerbetreibende an. Scheinbar aus heiterem Himmel wird hier an den Beginn der Buchführungspflicht erinnert, weil gewisse Umsatzgrenzen überschritten wurden.

Diese präzisen Informationen und vor allem die seit Anfang des Jahres gehäuft auftretenden derartigen Fälle sollten Anlass geben, die neuerliche Umschreibung von Xpider als "zahnloser Tiger" doch noch mal zu überdenken.

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