Was ein Salescoach können muss

So werden Vertriebler erfolgreich

21.02.2011

Messkriterien für Erfolg vereinbaren

Auf ein weiteres Manko weist Heike Bruckhuisen hin, die mit Uwe Reusche das Ausbildungsmodul leitet: "Die Führungskraft sagte im Gespräch sinngemäß: Was Sie im Coaching machen, ist mir egal; Hauptsache, Sie liefern die gewünschten Resultate. Doch kann ein Coach eine solche Garantie überhaupt geben?" Konsens ist: Nein. Der Coach kann nur für ein Setting sorgen, das es ermöglicht, dass der Coachee zu bestimmten Dingen befähigt wird. Er kann aber nicht die Verantwortung dafür übernehmen, dass der Mitarbeiter strukturierter arbeitet oder im Unternehmen bleibt. "Hier gilt es, den Vorgesetzten mit ins Boot zu holen und ihm zu sagen: Es ist Ihr Job im Alltag dafür zu sorgen, dass ..."

Im simulierten Auftragsklärungsgespräch wurden auch keine Messkriterien für Erfolg definiert, konstatiert Reusche. Zum Beispiel mittels Fragen wie: Woran würden Sie erkennen, dass sich etwas zum Positiven geändert hat? Dann wäre vermutlich auch schnell klar geworden, was der eigentliche Auftrag hinter dem formulierten ist. Zum Beispiel, dass der Mitarbeiter bleibt.

Das Fragen lernen und trainieren

Weil das konkrete (Nach-)Fragen den Ausbildungsteilnehmern noch Schwierigkeiten bereitet, vertiefen Reusche und Bruckhuisen dieses Thema in der folgenden Lerneinheit. Hierfür zeichnete Reusche in der Pause eine Matrix auf eine Moderationstafel, an deren senkrechter Achse die verschiedenen Stakeholder stehen: Führungskraft, Mitarbeiter ... Und an der horizontalen Achse die Begriffe Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Nun bittet er die Teilnehmer, Vierer-Gruppen zu bilden, die bezogen auf die verschiedenen Stakeholder vergangenheits-, gegenwarts- und -zukunftsbezogene Fragen formulieren. Also zum Beispiel bezogen auf die Führungskraft:

- Was taten Sie in der Vergangenheit, um das Problem zu lösen?

- Was ist für Sie der Anlass, jetzt aktiv zu werden?

- Woran würden Sie erkennen, dass sich etwas zum Positiven geändert hat?

Nach einer halben Stunde treffen sich Gruppen erneut im Plenum und tragen die Fragen zusammen. Dann folgt eine weitere Übung. Hierfür hat Ausbilderin Heike Bruckhuisen ein sogenanntes Fragekreuz auf einen Flipchart gemalt. In dessen Mitte steht der Begriff: Untersuchungsgegenstand. Und an den vier Enden von dessen Balken stehen die Begriffe:

- "Wichtig", "besonders gern/faszinierend",

"konkret", "genau", "detailliert",

- "Was noch", "was darüber hinaus" und

- "Angenommen Du würdest häufiger/seltener, stärker/schwächer".

Dann bittet Bruckhuisen drei Teilnehmer noch vorne: einer ist der Interviewer, der Zweite der Interviewte oder der Dritte der Regisseur. Der Regisseur zeigt jeweils an, mit welchem der obigen Begriffen der Interviewer die nächste Frage stellen soll. Diese muss der Interviewte, der mit dem Rücken zum Flipchart und Regisseur sitzt, dann beantworten.

Auf los geht’s los. Karla Müller, Personalentwicklerin bei einem Medienkonzern, stellt gemäß der Vor-gabe des Regisseurs die Frage: "Was isst Du besonders gern?" Peter Plötz, Inhaber eines Ingenieurbüros, antwortet: "Schweinshaxe?" "Was bedeutet das konkret?" "Dass ich täglich eine Haxe essen könnte." "Angenommen Du würdest häufiger Schweinshaxe essen, was würde dann geschehen?" "Ich würde fett wie ein Schwein." Alle lachen. Zwei weitere Fragerunden folgen. Dann ist Zeit zum Mittagessen - ohne Haxe.

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