Was ein Salescoach können muss

So werden Vertriebler erfolgreich

21.02.2011

Die Gesprächsroutinen durchbrechen

Nach der Mittagspause folgt das nächste Rollenspiel. Nun sollen drei Teilnehmer ein Triangelgespräch führen. In ihm sollen sich Führungskraft, Coachee und Coach über den Inhalt, den Verlauf und die Ziele des Coachings verständigen. Als Rahmen dient die Situation vom Vormittag. Der einzige Unterschied: Nun soll die Führungskraft der unmittelbare Vorgesetzte von Mitarbeiter Mayer sein. Und eine Annahme lautet: Die Führungskraft informierte Mayer vor dem Gespräch bereits über das geplante Coaching.

Im Triangelgespräch erklärt Peter Plötz, der nun den Mitarbeiter mimt, nochmals, dass er sich eine administrative Hilfskraft wünscht - "damit ich mehr Zeit für die Kunden habe". Er erklärt sich zudem zu einem Coaching bereit, bei dem der Coach ihn auch zu Kundenbesuchen begleitet. "Denn wer hat schon was dagegen, wenn er ein paar Tipps bekommt."

Bei der Auswertung des Triangelgesprächs fragt ifsm-Geschäftsführer Reusche: "Hattet Ihr den Eindruck, der Mayer nimmt die Sache ernst?" Kai Freyer, Firmenkundenbetreuer bei einer Großdruckerei, antwortet: "Nö, der befand sich die ganze Zeit in der Besucherrolle - gemäß der Maxime: Ich höre mir das mal an." Die anderen Teilnehmer nicken. "Ich spürte weder bei der Führungskraft, noch bei Mayer Veränderungsenergie. Die tauschten nur Allgemeinplätze aus", ergänzt Friebe. Diese Aussage nutzt Ausbilderin Bruckhuisen als Anlass, um die Teilnehmer nochmals daraufhin zu weisen: "Ihr müsst eure Gesprächspartner aus den Gesprächsroutinen reißen, wenn ihr etwas erfahren und bewegen wollt. Gebt euch nicht mit Allgemeinplätzen zufrieden: Das sind Energiekiller."

Dann folgt das nächste Rollenspiel. Erneut sollen drei Teilnehmer ein Triangelgespräch führen. Doch nun ruft Uwe Reusche nach fast jeder Antwort des Coachs oder der Führungskraft dazwischen: "Stopp, was wäre nun eine vertiefende Frage?" So zum Beispiel, als die Führungskraft sagt: "Ich möchte, dass Herr Mayer sich bei uns wohl fühlt." Hier könnte eine zu mehr Gesprächstiefe führende Rückfrage lauten: Warum ist es Ihnen wichtig, dass sich Herr Mayer wohl fühlt?

Weitere Triangelgespräche folgen, bei denen Reusche immer seltener "stopp" und häufiger "toll" ruft. Denn zunehmend spürt man bei den Teilnehmern eine gewisse Routine im (Nach-)Fragen. Trotzdem stöhnt Armin Riegel in der Kaffeepause: "Ich hätte nicht gedacht, dass eine saubere Auftragsklärung so schwierig ist." Dann mampft er genussvoll mehrere Kekse.

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