Der Chipkonzern AMD hat offiziell die Verfügbarkeit der "Fusion A-Series" für Notebooks und Desktops bekannt gegeben. Die neuen Accelerated Processign Units (APUs) mit bis zu vier CPU-Kernen und integrierter Grafik versprechen hohe Leistung bei geringem Verbrauch. Bei Mainstream-Laptops sollen die unter dem Namen "Llano" entwickelten Chips 10,5 Stunden Akkulaufzeit ermöglichen. Damit fordert der Hersteller Intels Core-i-Prozessoren mit "Sandy Bridge"-Architektur heraus. Erste PCs mit A-Series-APUs sind bereits erschienen, bis Ende des Quartals sollen es insgesamt 150 Modelle sein.
Akku-Laufzeiten von über 10 Stunden
Im Wettbewerb gegen Intels aktuelle Prozessoren, die ebenfalls CPU- und GPU-Kerne in einem Chip verbinden, setzt AMD auf geringeren Stromverbrauch. "Die Akkulaufzeit der AMD A-Series APU ist ein großer Schritt vorwärts und wird viele End- und Unternehmenskunden überraschen", so Chris Cloran, VP und General Manager AMD Client Division. Denn im Leerlauf kommt ein hauseigenes Testsystem auf Tablet-ähnliche 10,5 Stunden Akkulaufzeit. Selbst bei Blu-ray-Wiedergabe reicht eine Ladung demnach für 200 Minuten Betrieb und somit immerhin zwei komplette Spielfilme.
Die Akkulaufzeit-Kampfansage an Intels Sandy Bridge hatte der Konzern bereits in der Vorwoche in seinem Fusion-Blog mit einem direkten Vergleichstest untermauert. Dabei brachte es ein Rechner mit AMDs Quad-Core-Chip A8-3500M sogar auf über elf Stunden Leerlauf mit einer Batterieladung, während ein System mit Intels Dual-Core-Prozessor i3-2310M nur knapp neun Stunden durchgehalten hat. Allerdings ist anzumerken, dass der getestete Core i3 mit 2,1 Gigahertz eine deutlich höhere Taktung nutzt als der A8-3500M mit 1,5 GHz.
Leistungsfähige Notebook-CPU
Freilich soll AMS A-Series auch durch ihre Leistung punkten. So unterstützen die Chips DirectX 11 und je nach Modell sind bis zu 400 Shader-Einheiten direkt verbaut, um hochwertige Grafik zu bieten. Zudem hat AMD eine Technologie namens "Steady Video" integriert, die bei verwackelten Videoaufnahmen für eine ruhigere, flüssigere Wiedergabe sorgt. Für den schnellen Transfer von HD- und anderen Inhalten zu und von anderen Geräten und Peripherie unterstützt die A-Series unter anderem HDMI 1.4a, DisplayPort 1.1 und USB 3.0.
Für AMD ist die A-Series somit eine vielseitige, leistungsfähige Plattform, die auch den Anforderungen des 3D-Trends gerecht wird oder neue Interface-Ansätze wie Gestensteuerung problemlos unterstützen kann. Die Notebook-Prozessoren bieten laut Konzern eine Rechenleistung von bis zu 400 Gigaflops, die Desktop-Varianten sogar bis zu 500 Gigaflops. Zum Vergleich: 1996 hat sich die Rechenleistung der weltweit stärksten Supercomputer in dieser Größenordnung bewegt. (pte/rw)