DDoS-Attacke gegen Internetfilter

19jähriger Hacker vor Gericht

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
In Australien steht der 19-jährige Student Steve S. vor Gericht, weil er zu Attacken auf Regierungswebseiten aufgerufen hat. Er hat laut Anklage andere User dazu angestiftet, sich zum Protest gegen Internetfilter-Pläne an einem DDoS-Angriff (Distributed Denial of Service) zu beteiligen, berichtet der Sydney Morning Herald.

In Australien steht der 19-jährige Student Steve S. vor Gericht, weil er zu Attacken auf Regierungswebseiten aufgerufen hat. Er hat laut Anklage andere User dazu angestiftet, sich zum Protest gegen Internetfilter-Pläne an einem DDoS-Angriff (Distributed Denial of Service) zu beteiligen, berichtet der Sydney Morning Herald.

S. hat bereits zugegeben, dass er an der Organisation der im Februar durchgeführten "Operation: Titstorm" beteiligt war. Das eigentliche Superhirn der Aktion, die von der Gruppe "Anonymus" ausgerufen wurde, war laut Verteidigung aber ein Amerikaner mit dem Spitznamen "Pulsar".

Illegale Protestaktion

Ähnlich, wie es auch in Europa immer wieder andiskutiert wird, plant die australische Regierung Internetfilter, die offiziell dem Kampf gegen Kinderpornografie dienen sollen. Kritikern wittern aber eine umfassendere Zensurmaßnahme. Im Rahmen von Operation: Titstorm wurden als Protest einige Regierungs-Webseiten per DDOS-Attacke lahmgelegt, darunter die des Kommunikationsministers Stephen Conroy und die des Premierministers

Kevin Rudd. S. steht nun wegen seiner Beteiligung an dieser "Störung der digitalen Infrastruktur" vor Gericht. Allerdings will er lediglich bei der Organisation geholfen haben, nicht aber an der Ausführung der Angriffe beteiligt gewesen sein. Jedenfalls ist der Student damit einer der ersten, den nach einer solchen DDoS-Protestaktion der lange Arm des Gesetzes erreicht. Die Verteidigung präsentiert ihn dabei als Befehlsempfänger eines amerikanischen Hintermanns.

DDoS mit Methode

Gänzlich abwegig scheint die Behauptung der Verteidigung nicht. Immerhin ist die Gruppe Anonymous international für DDoS-Attacken bekannt, die weit über den australischen Pornosperren-Protest hinausgehen. Im Spätsommer hat sie eine Serie von DDoS-Angriffen auf Webseiten von Copyright-Befürwortern und der Medien-Industrie gestartet. Die Attackeserie ist in weiterer Folge so weit aus dem Ruder gelaufen, dass die nationalen Piratenparteien in den USA und Großbritannien die Einstellung der illegalen Aktionen gefordert haben. (pte/rw)

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