Disti-Pleite

3 Gründe für die BHS-Binkert-Insolvenz

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Imaging-Distributor BHS Binkert hat beim Amtsgericht Waldshut-Tiengen Insolvenzantrag gestellt. Der Geschäftsbetrieb soll aber weiter laufen.
Mit einem Panzer warb Michael Binkert auf der CeBIT 2013 für die Eigenmarke R.O.GNT.
Mit einem Panzer warb Michael Binkert auf der CeBIT 2013 für die Eigenmarke R.O.GNT.

Wieder ist ein Distributor in finanzielle Schieflage geraten: Der Laufenburger Spezialdistributor BHS Binkert hat einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt.

Zum Insolvenzverwalter wurde Dr. Philipp Grub von der Kanzlei Grub Brugger & Partner in Stuttgart bestellt. Zum vorläufigen Gläubigerausschuss gehören die Sparkasse Hochrhein, Euler Hermes Deutschland sowie die Agentur für Arbeit in Freiburg.

Als Imaging-Distributor hat BHS Binkert einen starken Fokus auf digitale Fotografie, einem Produktsegment, das in den letzten Jahren stark unter Druck geraten ist. Zum einen macht der Fotoindustrie die immer besseren, in Smartphones und Tablets integrierten Kameras zu schaffen. Dies führte zu einer Erosion der kompakten Digicams im Einsteigerbereich. Zum anderen ist bei den hochwertigen System- und Spiegelreflexkameras eine gewisse Marktsättigung eingetreten.

Einbrüche im Fotosegment

Dazu kommt, das dem Grossisten mit Canon ein wichtiger Hersteller weggebrochen ist (ChannelPartner berichtete). Laut Branchenkennern soll zudem das Geschäft mit Nikon eher schleppend gelaufen sein.

BHS Binkert versuchte, die Einbrüche im Fotogeschäft durch Unterhaltungselektronik und die Einführung der Eigenmarkte R.O.GNT zu kompensieren. Laut Insidern soll dem R.O.GNT-Bereich aber noch nicht der erwünschte Erfolg beschieden sein. Daneben betreibt der Distributor Broker-Business, das ein gewisses Zahlungsrisiko birgt und sehr geringe Margen bietet.

Wie es bei dem Laufenburger Distributor weiter geht, müssen die Geschäftsführer Michael Binkert und Sören Müller zusammen mit dem Insolvenzverwalter und dem Gläubigerausschuss verhandeln. Nach einer kurzen Unterbrechung soll zumindest die Lieferfähigkeit wieder hergestellt sein. (awe)

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