Videotelefonie denkbar

3D-HD-Kamera für Handys vorgestellt

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Wenn es nach Sharp geht, werden auch Handys künftig 3D-Videoaufnahmen in HD-Qualität ermöglichen. Damit soll 3D-Videotelefonie Realität werden.

Der Elektronikkonzern Sharp hat eine Digitalkamera für mobile Geräte vorgestellt, die eine 3D-Videoaufnahme in 720p-HD-Auflösung erlaubt. Die Weltneuheit ist unter anderem zum Einbau in Handys geeignet. Der Konzern will ab Juli Produktproben bereitstellen und noch in diesem Jahr mit der Massenproduktion beginnen.

Ob das Erstellen von 3D-Video damit zum Massenphänomen wird, bleibt aber abzuwarten. "Der 3D-Effekt ist sehr stark vom Abstand zwischen den beiden Objektiven und zum Objekt abhängig", erklärt Tom Morrod, Leiter des Bereichs TV-Technologie bei Screen Digest. Somit werden Kompaktmodule beispielsweise bei Landschaftsaufnahmen kaum spektakuläre 3D-Bilder liefern.

3D-Videotelefonie denkbar

"Die einzige Anwendung, die ich mir langfristig wirklich vorstellen könnte, wäre 3D-Videotelefonie", meint der Analyst. Denn gerade bei Gesichtern nahe an der Kamera werde die 3D-Aufnahme auch mit Kompaktmodulen gut funktionieren. Allerdings sei angesichts der schwachen Durchsetzung normaler Videotelefonie der Markt für die 3D-Variante nicht all zu groß.

"3D-Videos oder -Bilder aufzunehmen und auf dem Fernseher wiederzugeben, wäre eine Möglichkeit", sagt Morrod. Denn verschiedene Brillensysteme und auch autostereoskopische Displays, wie sie für Handys geeignet sind, können ohne große Probleme die gleichen Videosignale verwerten. Allerdings sei aufgrund der eng zusammen liegenden Objektive bei Kompaktmodulen zweifelhaft, ob bei Gebäude- oder Landschaftsaufnahmen aus größerer Entfernung ein wirklich beeindruckender 3D-Effekt entsteht, so der Analyst.

Kompaktes 3D-Modul

Das Sharp-Modul nutzt das klassische 3D-Prinzip, mit zwei Kameras gleichzeitig unterschiedliche Bilder für das linke und rechte Auge zu schießen. Trotz kompakter Form verspricht das Modul diverse wichtige Bildbearbeitungsfunktionen. Es bietet laut Sharp eine Farbsynchronisationsfunktion für linkes und rechtes Bild, die Farb- und Helligkeitskorrekturen durchführt, eine zeitliche Synchronisation der Einzelsignale und eine optimierte Bildausrichtung. Ferner kommt eine Fast-Readout-Technologie zum Einsatz, um mit den Bildsensoren wirklich 3D-Videos in HD-Auflösung aufnehmen zu können. (pte/tö)

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