Der Computerhersteller Acer hat vor, nicht nur im Bereich der Mini-Notebooks, sondern auch bei größeren Laptops massiv auf Linux als Betriebssystem zu setzen. "Wir haben uns wegen Microsoft zu Linux verlagert", wird Gianpiero Morbello, Acer Vice President of Marketing and Brand, vom britischen IT-Portal VNUnet zitiert. Wesentlichste Punkte, die für Linux statt Windows sprechen, werden in zwei Bereichen geortet. Zum einen verspricht das Open-Source-Betriebssystem Vorteile im Betrieb wie einen deutlich schnelleren Systemstart. Speziell bei günstigen Modellen ist der Wegfall der Windows-Kosten ein wichtiger Faktor.
"Microsoft ist sehr stark und es wird schwer werden, aber wir werden hart daran arbeiten, den Linux-Markt zu entwickeln", so Morbello. Das gilt nicht nur für Mini-Notebooks wie das diese Woche vorgestellte Aspire one, sondern für den gesamten Laptop-Bereich. Ein Vorteil des Open-Source-Betriebsystems sei, dass es für längere Batterielaufzeiten sorgen könne. Als wesentlich wird auch der schnellere Startvorgang genannt - statt Minuten bei Windows daure dieser bei Linux nur 15 Sekunden. Tatsächlich kann Linux sehr gut für schnelle Bootvorgänge optimiert werden - bis hin zu Kompaktvarianten für Instant-On-Funktionen wie "Splashtop", die Asus verstärkt in Notebooks einsetzen will.
Besonders im niederen Preissegment erwartet das Unternehmen, dass der Preisunterschied Linux im Consumer-Bereich attraktiv macht. "Microsofts Betriebssytem kostet typischerweise 50 Pfund (rund 63 Euro) pro Einheit", erklärt David Drummond, Acer UK Managing Director. Bei einem 1.250-Euro-PC würde das keine Rolle spielen. "Bei einem 250-Euro-Computer ist das aber ein wichtiges Thema", betont Drummond. Nicht definitiv ausgeführt wurde allerdings, ob mit Linux-Laptops primär neue Märkte erschlossen werden sollen oder ob Acer seine Kunden allgemein zum Umstieg motivieren möchte. (pte/rw)