Einzelhandel steht brutaler Preiskampf bevor

Acer will im Juni über drei Millionen Notebooks absetzen

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Der taiwanesische Computerhersteller Acer steht wegen Unregelmäßigkeiten in der Lagerhaltung vor der Aufgabe, drei Mio. Notebooks in den nächsten Sommermonaten abzusetzen. Wie das Hightech-Branchenportal DigiTimes berichtet, laufen bereits Gespräche mit Distributoren, um die Warenlager schnellstmöglich wieder auf einen normalen Level zu bekommen. In der Folge können Kunden hierzulande mit extrem guten Angeboten rechnen.
Acer hofft auf einen Markterfolg seiner Tablet-PCs namens Iconia.
Acer hofft auf einen Markterfolg seiner Tablet-PCs namens Iconia.
Foto: Acer

Der taiwanesische Computerhersteller Acer steht wegen Unregelmäßigkeiten in der Lagerhaltung vor der Aufgabe, drei Milionen Notebooks in den nächsten Sommermonaten abzusetzen. Wie das Hightech-Branchenportal DigiTimes berichtet, laufen bereits Gespräche mit Distributoren, um die Warenlager schnellstmöglich wieder auf einen normalen Level zu bekommen. In der Folge darf mit einer heftigen Preisschlacht gerechnet werden, denn auch die Mitbewerber werden mitziehen müssen.

Normaler Lagerbestand soll bald einkehren

Die vollen Lager könnten Acer Experten zufolge einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Gute Indikatoren, dass der schnelle Absatz auch tatsächlich gelingt, sind Acers Upstream-Partner Compal Electronics, Wistron sowie Quanta Computer, die für Juni bereits eine verstärkte Nachfrage nach Notebooks in Aussicht stellen.

Dem Bericht nach wird Acer damit aller Voraussicht nach seine normale Lagertätigkeit erreichen. Das ist auch dringend nötig, denn im ersten Quartal 2011 musste Acer laut dem Marktforscher Gartner einen Rückgang bei den verkauften Stückzahlen von 45,8 Prozent hinnehmen.

Deutschland-Chef Stefan Engel äußerte sich dazu kürtzlich in einem Interview mit ChannelPartner. Er hofft darauf, dass der Consumer-Markt wieder anziehen werde, gleichzeitig wolle man aber auch das B2B-Gechäft forcieren.

Im April belieferte Acer den Einzelhandel mit 1,6 bis 1,8 Mio. Geräten. Im Folgemonat Mai kletterte diese Zahl hingegen um 60 Prozent. Upstream-Partner Compal lieferte im April und Mai inklusive Tablet-PCs nur 3,6 bis 3,7 Mio. Notebooks aus. Acer verfügt im europäischen Einzelhandelsgeschäft nach wie vor über hohe Lagerbestände. Seitdem die Konjunktur in Südostasien und China wieder anzieht, versucht Acer aggressiv seine Bestände zu verringern.

Bis zu 7,4 Millionen Notebooks in Q2

Über sein globales Logistiksystem will Acer weiter seine Lagervolumen herunterfahren und im zweiten Quartal zwischen 7,2 und 7,4 Millionen Laptops verkaufen. Die nicht-konsolidierten Umsätze stiegen im Mai um 25,9 Prozent. Acer erholt sich nur langsam von den Kapazitäten. Ein Indiz dafür ist, dass der Konzern noch immer keine Guidance für sein drittes Quartal ausgegeben hat. Dies könnte jedoch am heutigen Mittwoch auf der Investorenkonferenz geschehen.

Der herbe Rückgang der Absatzzahlen sowie die übervollen Lager waren übrigens auch Thema in der Ausgabe 4 von channelcast , dem Podcast für Reseller, Distributoren und Hersteller im ITK-Markt. Den alle vier Wochen erscheinenden meinungsstarken Audio-Podcast bestreiten Andreas Raum, Damian Sicking und Christian Meyer. (pte/cm)

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