Actebis: Vorgabe in der PC-Assemblierung nicht erreicht

23.11.2000
Zum Jahresende zog der Soester Distributor Actebis Bilanz: Die angepeilte Umsatzsteigerung hat die Otto-Tochter erreicht. 2001 dürfte das Unternehmen in erster Linie mit der Positionierung seiner Eigenmarken und der Implementierung einer neuen IT-Infrastruktur beschäftigt sein.

In Soest kann man erst mal durchatmen: Trotz eines unternehmerischen Kraftaktes in diesem Jahr - der Broadliner nahm eine radikale Strategieänderung für seine Eigenmarken Targa und Peacock vor - erreichte die Actebis-Gruppe ihr Umsatzziel von acht Milliarden Mark (zu Vorjahresumsätzen und Mitarbeiterentwicklung siehe Tabelle).

Erklärtes Ziel 2001 des Unternehmens ist es, seine Position im europäischen Distributions-Markt von Rang drei auf Platz zwei zu verbessern. Ausschlaggebend dabei sei aber, dass "diese Strategie auf einem hohen und profitablen Wachstum beruhe", sagt Klaus Hellmich, Geschäftsführer der Actebis Holding GmbH.

Die Vorgaben im laufenden Geschäftsjahr in der BTO-PC-Assemblierung konnte der Broadliner dagegen nicht erreichen: Statt der einen Millionen Rechner (BTO-Assemblierung für Hersteller wie Compaq und HP eingerechnet) kamen die Soester nur auf 800.000 Einheiten. "Die Verfügbarkeit der Komponenten wie CPUs war in Asien das ganze Jahr über sehr schlecht. Das hatte Auswirkungen auf den gesamten IT-Markt", begründet Hellmich. Von der erreichten Gesamtzahl machen die Actebis/Peacock-Eigenmarken-PCs 300.000 Stück aus. An der Zusammenarbeit mit Schäfer IT-Systeme in Dresden (das Unternehmen assembliert für Actebis, Peacock und Compaq im Auftrag der Soester) soll sich auch in Zukunft nichts ändern. "Deutschland als Standort hat für uns viele Vorteile: Die Transportwege sind kurz und die Kosten damit erheblich geringer. Komponenten aus Asien kann man problemlos einfliegen. Bei Rechnern oder PC-Gehäusen muss man dagegen vier Wochen Lieferzeit einrechnen", erklärt Hellmich.

Warenwirtschaftssystem wird auf SAP umgestellt

Der schwerste Brocken dürfte auf Actebis dann im nächsten Jahr zukommen, wenn das Unternehmen sein Warenwirtschaftssystem auf SAP/R3 umstellt. "60 Prozent aller Unternehmen in Deutschland arbeiten bereits mit SAP. Es ist daher für uns sinnvoll, diese Umstellung vorzunehmen", meint Hellmich. Ein Horror-Szenario, das auch ein Münchener Wettbewerber bei der Umstellung seines Warenwirtschaftssystems erlebte, sieht der Actebis-Manager allerdings nicht voraus: "Gerade bei SAP hat eine Optimierung in der Einführung stattgefunden. Das wichtigste dabei ist die Schulung und Vorbereitung der Mitarbeiter." Die Holding werde dabei als Testgruppe eingesetzt. Die gesamte Implementierung in der Actebis-Gruppe werde für alle Landesgesellschaften zwei bis zweieinhalb Jahre dauern, meint Hellmich. "Bei den operativen Gesellschaften wie auch in Deutschland werden wir sicher sehr vorsichtig vorgehen", versichert der Actebis-Manager. (ch)

www.actebis.de

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