Apple hat auf einer virtuellen Veranstaltung neue Desktop-Computer, ein neues iPad Pro und die bereits länger erwarteten Suchhilfen Air Tags vorgestellt. Der neue iMac ist 11,5 Millimeter dick und damit dünner als viele Monitore ohne einen Computer im Inneren. Möglich macht das Apple zufolge der Umstieg von Intel-Prozessoren auf die hauseigenen M1-Chips. Dadurch reichten statt eines voluminösen Kühlsystems zwei kleine Lüfter zur Kühlung aus.
Ein weiterer Vorteil des M1-Chips ist, dass er sich eine technische Plattform mit den iPhones teilt, was das Zusammenspiel von Apps erleichtert. Die Tastatur des Geräts bekommt erstmals einen Fingerabdruck-Scanner wie bei den Macbooks. Die Displaydiagonale liegt mit 24 Zoll zwischen dem bisherigen kleineren und größeren Modell. Der Preis ab 1445 Euro für den neuen iMac mit 24 Zoll ist vergleichbar damit, was Apple bisher für einen iMac haben wollte.
M1-Chip auch im neuen iPad Pro
Der M1-Chip kommt auch in die neue Generation des Tablets iPad Pro. Das größere Modell mit einem 12,9-Zoll-Bildschirm erhält zudem ein verbessertes Display mit kontrastreicherer Darstellung. 5G ist ebenfalls an Bord.
Das iPad hat sich für Apple in der Corona-Pandemie aufgrund Arbeiten und Lernen von zuhause aus zu einem wichtigen Umsatzbringer entwickelt. Allein im vierten Quartal 2020 stieg der iPad-Umsatz im Jahresvergleich um gut 40 Prozent.
Apple erweitert mit Air Tags die App "Wo ist?"
Apple stellte zudem die seit langem erwarteten Air Tags vor - kleine Plättchen, die man an Gegenständen wie Schlüsseln anbringen kann, um diese leichter wiederzufinden. Apple konkurriert damit mit etablierten Anbietern wie der Firma Tile.
Die Infrastruktur dafür hat Apple bereits mit einem hauseigenen Ortungsnetzwerk, das an die App "Wo ist?" angeschlossen ist. Dabei helfen alle Apple-Geräte, die verlorenen Gegenstände in ihrer Nähe zu finden. Die Kommunikation dafür laufe verschlüsselt und anonym, betont Apple. Neuere iPhones mit einem integrierten Ultrawideband-Funkchip können die mit Air Tags versehenen Gegenstände besonders präzise lokalisieren. Zusammen mit der Modemarke Hermès gibt es zudem unter "Air Tag Hermès" ein Sortiment handgefertigter Lederaccessoires , darunter einen Taschenanhänger, Schlüsselanhänger und einen Gepäckanhänger, mit denen sich die Tags von Apple an Gegenständen befestigen lassen.
Über "Wo ist?" konnten bisher nur Apple-Geräte wie iPhones oder Air-Pods-Ohrhörer lokalisiert werden. Vor wenigen Tagen öffnete Apple das Netzwerk aber für andere Hersteller - darunter einen Anbieter von Elektro-Fahrrädern. Konkurrent Tile kritisierte schon den möglichen Einstieg von Apple in das Geschäft als unfairen Wettbewerb, weil der Konzern aufgrund des iPhones eine bevorzugte Position bekäme.
Apple setzte den Air-Tag-Preis bei 35 Euro an - genauso viel kostet das teuerste Modell der Tracker von Tile. Auch Smartphone-Marktführer Samsung präsentierte mit dem Galaxy Smart Tag jüngst ähnlichen Tracker.
Weitere Ankündigungen von Apple waren eine neue Version der Fernsehbox Apple TV mit besserer Bildqualität und einer neuen Fernbedienung. Die bisherige wurde oft wegen eines Touch-Felds kritisiert, auf dem man sich leicht verklickte. Bei den Podcasts führt Apple zusätzlich ein Abo-Modell ein. Autoren können einzelne Episoden nur für zahlende Nutzer zugänglich machen. Abo-Kunden könnten Podcasts auch ohne Werbung hören. Apple baute in den vergangenen Jahren das Geschäft mit Abo-Diensten stark aus. Das wichtigste Produkt des Konzerns bleibt jedoch weiterhin das iPhone, das mehr als die Hälfte der Erlöse einbringt. (dpa/pma)