Foto: Siewert & Kau
Im Jahr 2014 wird Siewert & Kau das 20-jährige Bestehen feiern. Das aktuelle Geschäftsjahr wird der Distributor wahrscheinlich mit einem Umsatzwachstum von 12,5 Prozent auf 450 Millionen Euro abschließen. Zeit also, sich darüber Gedanken zu machen, ob das Unternehmen auch für die kommenden 20 Jahre zukunftsfähig aufgestellt ist. "Wir müssen uns den Realitäten im Hardware-Markt stellen und befassen uns schon seit längerem mit der Frage, ob neue Zukunftschancen und Geschäftsfelder für uns existieren", sagt Björn Siewert, Mitgründer und Geschäftsführer bei Siewert & Kau (S&K). Ein möglicher Weg - nämlich der in Richtung Broadline-Distribution zu gehen - wurde schnell verworfen. Einige Beispiele aus der jüngsten Zeit haben gezeigt, dass dieser Weg für mittelständische Distributoren nicht unbedingt der Königsweg ist.
Das Resultat, zu dem die Firmenleitung der S& K gekommen ist lautet: Die bisherige Siewert & Kau Computertechnik GmbH wurde in drei logische Geschäftsbereiche aufgeteilt: Die Siewert & Kau Distribution GmbH wickelt wie bisher den reinen Warenhandel mit IT-Produkten ab.
Sämtliche Leistungen, die mit Lagerhaltung, Lieferung und Versand zu tun haben, übernimmt die Siewert & Kau Logistics GmbH. Bereits heute wickelt der Distributor nach Siewert Aussage täglich rund 1.000 Pakete für kleinere Unternehmen außerhalb der IT-Branche über diesen Geschäftbereich ab.
Und den dritten Kernbereich, das Backoffice, mit Aufgaben wie Administration, Marketing, Acounting und Software bietet die Siewert & Kau Services GmbH an. Auch für IT-branchenfremde Unternehmen will das Unternehmen sich mit diesem Geschäftsbereich als künftig Marketing- und Incentive-Agentur darstellen. Eine spezielle E-Commerce-Abteilung bietet zusätzlich die Entwicklung von Shopsystemen mit zugehörigem Schnittstellenmanagement an.
Foto: Siewert & Kau
Siewert & Kau will neuen Kunden ein "rundum-sorglos-Paket" anbieten. "Wir sind heute in der Lage, jedes Produkt im Markt zu platzieren - vom Produkt-Placement und Marketing über die Logistik bis hin zur Rechnungstellung. Damit gehen wir nicht komplett neue Pfade, aber diese Ansprache konnte nicht unter der S&K Computertechnik erfolgen", erklärt Siewert.
Für die Kunden der bisherigen Siewert & Kau Computertechnik GmbH bleibt laut Siewert alles beim alten. Auch die Ansprechpartner für Hersteller und Kunden seien gleichgeblieben. Für manche der rund 250 teils langjährigen Mitarbeiter, die nun in die drei Firmen transferiert wurden, sei es zwar erst einmal ein Schock gewesen, nach langer Zeit einen neuen Arbeitsvertrag zu bekommen. "Aber inzwischen ist klar, dass sich für den einzelnen Mitarbeiter nichts geändert hat", so Siewert. Auch sei es im Zuge der Umstrukturierung zu keinen Kündigungen gekommen.
Das Ziel der Firmenleitung ist es, vor allem die Logistik- und Serviceleistungen auch anderen Unternehmen, außerhalb der IT-Branche anbieten zu können. Das in drei Unternehmen aufgeteilt Full-Service-Angebot soll auch für mehr Transparenz bei Stakeholdern sorgen. "Unsere Kunden profitieren von der klaren Ausrichtung der einzelnen Geschäftseinheiten - für jeden Stakeholder ist sofort erkenntlich, wer für welchen Bereich verantwortlich ist. Die Bündelung unserer Kompetenzen macht uns als Unternehmen darüber hinaus noch wendiger. Das wird uns in den kommenden Jahren helfen, auch in einem schwierigen Marktumfeld kontinuierlich zu wachsen", sagt Firmengründer Siewert und ergänzt hinter vorgehaltener Hand "die Margen in anderen Branchen sind göttlich!" (bw)