CD-Rom-Server vom Distributor: ein Konzept gegen magere Margen

12.09.1999
MÜNCHEN: Keinen Spaß mehr an den mageren Margen der Distribution hat die Senetco GmbH. Aus diesem Grund will sich der Netzwerkdistributor mit eigener PC-Marke in Zukunft mehr der Tätigkeit als Hersteller widmen. Ergänzend dazu bietet das Unternehmen jetzt auch CD-RomServer an.

Der Schwenk in Richtung Hersteller ist nicht überraschend: "Im Gegensatz zur Distribution sind bei PCs und Servern noch dicke Margen drin", meint Geschäftsführer Christoph Klein. Deshalb liege der Fokus von Senetco künftig nicht mehr auf der Distribution. Daß es das Unternehmen aus Martinsried bei München damit ernst meint, drückt sich schon in der Umsatzverteilung von diesem Jahr aus: Während im vergangenen Geschäftsjahr das Verhältnis PCs zu Handel bei 30 zu 70 Prozent lag, verhält es sich in diesem Jahr genau andersherum. Nicht verändert hat sich dagegen der Umsatz, der 1999 wie 1998 bei 35 Millionen Mark lag. "Das hat mit unserer Neuausrichtung zu tun. Außerdem haben wir die Weichen in Richtung größere Produktionskapazitäten gestellt", erklärt Senetco-Chef Klein. Im kommenden Jahr allerdings soll der Umsatz auf 60 Millionen Mark anwachsen.

Große Hoffnungen ruhen dabei auf dem neuen Angebot an CD-Rom-Servern, die im eigenen Haus hergestellt werden. Neben fünf bis sechs festen Konfigurationen sei auch jede andere Konstellation zu haben, so Projektleiter Matthias Bublat. "Dadurch können wir flexibel auf Kundenwünsche eingehen." Als Lieferzeit für die CD-Rom-Server, die laut Bublat in jedes bestehende Netzwerk integrierbar sind, werden drei bis fünf Tage angegeben. Bis Mitte nächsten Jahres sollen pro Monat durchschnittlich 100 Systeme vom Band rollen.

Um diese Zahl an den Endkunden zu bringen, will Senetco in nächster Zeit auch Werbung für Endkunden betreiben. Außerdem werden die Fachhändler, über die das Unternehmen ausschließlich vertreibt, von einer eigenen Projektabteilung unterstützt, die auch mal zum Endkunden mitkommt. Ab Februar 2000 können die Geräte zusätzlich im Internet mit dem "VIP-Kalkulator" konfiguriert werden.

Und auch das Thema PCs soll im kommenden Jahr einiges für den Unternehmenserfolg tun. Derzeit werden nach Aussage von Klein etwa 1.000 PCs pro Monat gebaut - im Jahr 2000 sollen es dann durchschnittlich 2.000 bis 2.500 Stück sein. (sn)

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