Computerlinks: Einstieg ins Storage-Geschäft

10.07.2003
Value Added Distributor Computerlinks hat - wie viele andere Unternehmen auch - in den vergangenen Monaten seine internen Strukturen und die dazu gehörige Strategie überdacht. Die Folge: Die Münchener werden sich in Zukunft auch im Bereich Storage engagieren.

Für Stephan Link, Vorstand des Münchener Value Added Distributors Computerlinks, ist eine interne Umstrukturierung nichts Besonderes. "Im Prinzip prüft man die internen Abläufe doch ständig", gibt er zu bedenken.

Bei Computerlinks hatte die jüngste Prüfung eine ganze Menge Folgen, auch wenn der Vorstand dies nicht gerne zugibt. Zum einen wurden die bisherigen fünf Produktbereiche zu zweien vereinigt. Nach wie vor gibt es das große Segment der E-Security, der auch in Zukunft ein eigenständiger Produktbereich bleiben wird. Hier tummeln sich im Computerlinks-Portfolio Hersteller wie Checkpoint, Nokia, Trend Micro, Symantec, ISS oder RSA Security. Die Segmente E-Business, Server-based Computing und Internetworking wurden zum Bereich "E-Business" verschmolzen und bekamen Zuwachs durch das Thema "Storage".

Der VAD hat seit der Cebit drei neue Storage-Hersteller mit an Bord genommen: Comm Vault Systems, Dot Hill und Adic. Weitere sollen laut Link im Laufe der Zeit folgen. Zu den wichtigsten Herstellern im E-Business-Bereich gehören unter anderem Citrix und Lucent.

Der Distributor erwirtschaftete mit E-Security im vergangenen Jahr rund 70 Prozent seines Umsatzes. E-Business macht rund 25 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Die restlichen fünf Prozent bringen die Professional Services ein, zu denen Dienstleistungen wie Training, Consulting, Supports oder Audits gehören. Hier hätte Link besonders hier zu Lande allerdings gerne etwas mehr Umsatz: "Supportverträge", weiß er, "laufen in Deutschland bei weitem nicht so gut wie in England."

Europaweite Herstellerverträge wichtig für VADs

Insgesamt arbeitet Computerlinks mit etwa 40 Herstellern zusammen. Aber nur 10 bis 15 davon bezeichnet Link als aktive Hersteller. Für die Zukunft will Link sich unter anderem auf die Expansion in Europa konzentrieren. Zu den sechs europäischen Niederlassungen sollen noch je eine in Spanien, Polen, Ungarn und Tschechien dazukommen.

Wichtig sind für den Computerlinks-Vorstand aber vor allem europaweite Herstellerverträge. Es gebe zum Beispiel möglicherweise die Chance für Großbritannien, mit Citrix einen Vertrag abzuschließen. Schon in Deutschland beschert der Vertrag mit Citrix den Münchenern stolze 19 Millionen Euro Umsatz jährlich. Im neuen Bereich Storage sollen ebenso weitere Hersteller vorzugsweise europaweit unter Vertrag genommen werden. An welche Unternehmen der Vorstandsvorsitzende dabei denkt, verrät er nicht.

Ganz oben auf Links Aufgabenliste steht außerdem ein einheitliches Infosystem für alle Kunden und Niederlassungen der Computerlinks. Dadurch sollen Einkauf, Technik, Marketing und Logistik zu "europäischen Funktionen" avancieren.

www.computerlinks.de

ComputerPartner-Meinung

Trotz des Fehlbetrags im vergangenen Jahr scheint Computerlinks auf recht stabilen Füßen zu stehen. Der Einstieg in den Storage-Bereich scheint momentan Trend bei den Security-Distis zu sein (siehe auch den Beitrag zu Allasso auf Seite 40). Ob die europäische Expansion so dringend ist, wie Computerlinks und einige Mitbewerber dies immer beschwören, bleibt abzuwarten. (gn)Computerlinks hat das Jahr 2002 mit einem Umsatz von rund 166 Millionen Euro und einem Jahresfehlbetrag von etwa 74 Millionen Euro abgeschlossen. "Wir haben die Firmenwerte den Wachstumserwartungen angepasst", erklärt Link das rote Ergebnis. Nun im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres könne man bei einem Umsatz von 42 Millionen Euro schon wieder einen Periodenüberschuss von 1,3 Millionen Euro melden. Außerdem, so Link, habe Computerlinks alle seine Bankverbindlichkeiten getilgt und könne einen Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit von 11,9 Millionen Euro aufweisen. (gn)

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