Context-Zahlen

Corona sorgt für Plus bei Tintenstrahldruckern

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Während der Druckermarkt im B2B-Segment unter der Corona-Pandemie gelitten hat, konnte das Consumer-Segment zulegen. Das bestätigen jetzt aktuelle Zahlen des Marktforschungsunternehmens Context für den Mai 2020.

Weil viele Büromitarbeiter auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie zuhause geblieben sind und viele Schüler nicht in die Schule gehen konnten, hat sich auch der Druckermarkt in Europa verändert. Das Marktforschungsunternehmen Context hat dafür die Zahlen im Mai 2020 mit denen des vergangenen Jahres verglichen.

Laut dem Marktforschungsinstitut Context hat im Mai 2020 beim Absatz von Druckern in Europa vor allem das Marktsegment der Multifunktionsgeräte mit Tintenstrahltechnologie profitiert, während andere Produktsegmente zum Teil deutlich gelitten haben.
Laut dem Marktforschungsinstitut Context hat im Mai 2020 beim Absatz von Druckern in Europa vor allem das Marktsegment der Multifunktionsgeräte mit Tintenstrahltechnologie profitiert, während andere Produktsegmente zum Teil deutlich gelitten haben.
Foto: Brother

Demnach blieb zwar das Gesamtvolumen des Marktes stabil, doch in den einzelnen Segmenten gab es deutliche Verschiebungen. Context erfasst europaweit den Abverkauf der wichtigsten Distributoren. So wurden erheblich weniger Geräte an Händler ausgeliefert, die überwiegend Geschäftskunden bedienen. Die Marktforscher sprechen von fast 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei Onlinern mit Fokus auf Business-Kunden waren es 28 Prozent weniger.

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Einzelhändler, die hauptsächlich private Endkunden bedienen, haben rund 11 Prozent mehr Drucker bei der Distribution bezogen. Einzelhandelsketten legen um 2,2 Prozent zu. Dies schlägt sich auch in der Umsatzverteilung deutlich nieder. Während im Mai 2019 73 Prozent des Umsatzes mit Druckern in Europa auf Geschäftskunden und nur 27 Prozent auf Privatkunden entfielen, zeigt sich nun ein völlig anderes Bild: Im Mai 2020 entfielen nur noch 59 Prozent auf den Unternehmenssektor, während der Consumer-Bereich 41 Prozent ausmachte.

Normalisierung im zweiten Halbjahr 2020

Durch die aktuelle Entwicklung hat besonders das Segment von Multifunktionsgeräten mit Tintenstrahltechnologie profitiert. "Die Verschiebung hin zu Verbraucherumsätzen war dramatisch und plötzlich", kommentiert Antonio Talia, Head of Business Analysts bei Context. Er warnt aber davor, dass dieser Trend sich schnell auch wieder umkehren kann. "Jetzt, da die Lockdowns nachlassen, sollten die Händler darauf vorbereitet sein, dass sich der Markt wieder in die entgegengesetzte Richtung bewegt", gibt der Analyst zu bedenken.

Der Trend zurück zum Business-Segement könnte zusätzlich dadurch befeuert werden, dass manche Hersteller versuchen könnten, durch Abverkaufsaktionen ihre Lagerbestände zu reduzieren. "Mit der Wiedereröffnung der Büros können Händler in der zweiten Jahreshälfte mit einem Wiederanstieg der Geschäftsverkäufe rechnen", prognostiziert Talia.

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