COS rettet Typhoon

29.06.2007
Mitte April 2007 rutschte der Peripheriehersteller Anubis und mit ihm die im Handel beliebte Marke "Typhoon" in die Pleite. Jetzt greift COS ein: Der Lindener Distributor hat sich fast alle Markenrechte und Lagerbestände von Anubis/Typhoon gesichert.

Von Christian Meyer/

Alexander Roth

Die Marke "Typhoon" des Mitte April 2007 in die Pleite gerutschten Peripherieherstellers Anubis wird weiterleben. Der Lindener Distributor COS AG hat "Typhoon" in einem sogenannten "Asset-Deal" als Wirtschaftsgut erworben und bekundet, dass man alle Aktivitäten fortführen, sprich Händler weiter mit Produkten dieser Marke beliefern werde. Einen Kaufpreis nannte der Grossist nicht.

Laut COS sind alle notwendigen Vereinbarungen mit dem Hersteller getroffen worden, die Lieferfähigkeit sei gewährleistet. In der Erklärung des IT-Großhändlers heißt es weiter, dass im Rahmen der Typhoon-Übernahme weitere Markenrechte sowie Lagerbestände der Anubis in das Eigentum der Lindener übergehen. Die Rechte an den Navigationsprodukten "MyGuide" seien jedoch davon ausgenommen.

Zudem stehen einige Typhoon-Mitarbeiter jetzt auf der Gehaltsliste der COS Distribution GmbH, darunter Albert Janzer und Malik Miller, die das neu geschaffene Typhoon-Ressort als Senior Produktmanager beziehungsweise Sales Manager von Kaiserslautern aus leiten werden.

"Durch die Transaktion profitieren sowohl Bestandskunden von Typhoon als auch die COS-Distribution. Insbesondere die von Typhoon belieferten Retail- und Flächenmärkte haben nun die Gewissheit, einen zuverlässigen Partner an ihrer Seite zu haben", kommentiert COS-Chef Michael Krings die Übernahme.

"Kreative" Buchhaltung bei Anubis

Auch dem ehemaligen Anubis-Hauptgesellschafter Dominique Bonk dürfte es nach der schweren Enttäuschung wieder besser gehen. Sein Unternehmen war im Frühjahr dieses Jahres nicht über Mangel an neuen Produkten oder fehlende Umsätze, sondern ob der kreativen Buchführung seines Gesellschafter-Kollegen Jens Funke gestolpert. Von "Unregelmäßigkeiten in der Geschäftsführung" und gar "Betrug" war die Rede, als der Hersteller Ende April Insolvenz anmeldete, Anschuldingungen, von der sich Bonk aber distanzieren konnte. In der Folge hatte der niederländische Peripherieanbieter Trust laut über eine Übernahme nachgedacht, die dann aber doch scheiterte. Der nächste Wermutstropfen für Bonk: Der E-Tailer GKS Handelssysteme (www.restpos ten.de) fing an, die Lagerbestände des 1994 gegründeten Herstellers (geschätzter Jahresumsatz 100 Millionen Euro) zu verramschen, allen voran die Navigatoren-Serie "MyGuide". Nun scheint es doch noch ein Happy End zu geben.

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