Deutscher Maschinenbau traut sich weiteres Wachstum zu

06.09.2012
Von Gisela Simon

Von Gisela Simon

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau zeigt sich der allgemein zunehmenden Verunsicherung zum Trotz für das laufende und das kommende Jahr optimistisch. Für 2013 wird mit einer weiter steigenden Produktion gerechnet, da eine Aufhellung des wirtschaftlichen Umfelds erwartet wird. Zudem erhöhte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) die Prognose zur Produktion im laufenden Jahr, weil sich das erste Halbjahr unerwartet gut entwickelt hat. "Die VDMA-Volkswirte rechnen 2013 mit einem preisbereinigten Plus für die deutsche Maschinenproduktion von rund zwei Prozent. Für das laufende Jahr 2012 erhöhen wir die Prognose ebenfalls auf plus zwei Prozent", sagte VDMA Hauptgeschäftsführer Hannes Hesse. Im Februar hatte der Verband für 2012 noch eine Stagnation der Produktion prognostiziert.

Im ersten Halbjahr 2012 stieg die Maschinenproduktion im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent. "Wir sind im Frühjahr besser als erwartet gestartet. Das zieht das gesamte Jahresergebnis nach oben", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Im ersten Quartal nahm die Maschinenproduktion um 8,1 Prozent zu, im zweiten Jahresviertel wuchs sie nur noch um 0,2 Prozent. Im weiteren Jahresverlauf dürften sich nach Einschätzung des Verbands die Orderrückgänge der ersten Jahreshälfte etwas stärker in der Maschinenproduktion bemerkbar machen und das Jahresergebnis auf ein Plus in der Größenordnung von zwei Prozent drücken.

Im ersten Quartal 2013 könnte es nach Ansicht der VDMA-Volkswirte sogar zu Minusraten kommen, da die Produktion im Vorjahreszeitraum auf sehr hohem Niveau lag. Mit Auslaufen dieses Effekts und der erwarteten Aufhellung des wirtschaftlichen Umfelds dürfte die deutsche Maschinenproduktion wieder ins Plus drehen. Wesentliche Voraussetzung ist eine Deeskalation der Staatsschulden- und Eurokrise. Dadurch dürften die im laufenden Jahr 2012 noch stark dämpfenden Effekte der rückläufigen Nachfrage aus der Eurozone spürbar abnehmen.

Hesse räumte aber ein, dass "diese Prognose einer Zuspitzung der Probleme im Euroraum nicht standhält und in einem gewissen Widerspruch zur aktuellen Stimmungslage steht."

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DJG/sgs/apo

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