Stellenabbau bei Ingram

"Die Maßnahme ist abgeschlossen"

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Rund 30 Mitarbeiter müssen bei Ingram Micro gehen. Marcus Adä, Vorstand der Geschäftsführung, erläutert die Hintergründe des Stellenabbaus.
Markus Adä, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Ingram Micro, kämpft mit einem schwachen PC-Markt.
Markus Adä, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Ingram Micro, kämpft mit einem schwachen PC-Markt.
Foto: Ingram Micro

Der schwache PC-Markt macht auch Ingram Micro zu schaffen. Das Geschäft rund um den Notebook- und Desktop-Bereich ist das umsatzstärkste Segment bei den Dornacher. Wie ChannelPartner bereits berichtete, trennt sich das Unternehmen daher von 30 der derzeit rund 1.500 an den deutschen Ingram-Standorten beschäftigten Mitarbeitern. Nun äußert sich Marcus Adä, Vorstand der Geschäftsführung, detailliert zu den Vorgängen. "Das ist eine Aufgabe, die keinen Spaß macht", bekennt Adä. Der Abbau von Stellen sei immer das letzte Mittel.

Adä muss in seinem Unternehmen die Kosten im Griff behalten: "Wir müssen effizient am Markt agieren, das sind wir unseren Kunden und Mitarbeitern schuldig", meint der Ingram-Chef. Die nun ergriffenen Maßnahmen dienen dazu, den Distributor "langfristig abzusichern". Es soll vorerst bei den 30 weggefallenen Stellen bleiben. Man habe versucht, den Abbau so weit wie möglich zu vermeiden. "Die Maßnahme ist damit aber abgeschlossen", verspricht Adä. So habe man versucht, offene Stellen intern zu besetzen. "Wir haben keine Glaskugel und können nicht in die Zukunft schauen. Geht der Markt nach oben oder nach unten, dann wirkt sich das auch auf die Mitarbeiterzahl aus", erklärt Adä. Durch die Umstrukturierungen und Umverteilung von Stellen erstreckt sich der Abbau auf alle Bereiche. "Ganz wichtig ist, dass wir unsere Service-Levels für unsere Kunden beibehalten", bekräftigt Adä.

Kein Kundenschwund

Bei den Fragen nach den Gründen bleibt Adä mit "schwachem PC-Markt" aber unkonkret. Branchenvermutungen, dass insbesondere das Apple-Geschäft gelitten habe, will Adä nicht so stehen lassen. Zwar sei Apple in letzter Zeit insgesamt etwas rückläufig, man mache mit dem Hersteller nach wie vor "gute Geschäfte". Es sei auch nur "ein großer Kunde" weggefallen. Dabei dürfte es sich um den Fulfillment-Vertrag mit Media Mark handeln, der von Ingram zu Also gewandert ist.

Auch ein kolportierter Kundenschwund kann Adä nicht verzeichnen: "Die Kundenbreite hat nicht nachgelassen", meint der Ingram-Chef und beruft sich auf Zahlen der GfK. Zudem sei Ingram weiterhin für einen Großteil der Händler der Hauptlieferant. (awe)

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