Die Storage-Alternative

09.07.2007
Festplatten und Bandlaufwerke bekommen mit den neuen Blu-ray- und HD-DVD-Medien ernsthafte Konkurrenz: Pro Disk lassen sich bereits heute bis zu 50 Gigabyte (Blu-ray, zwei Schichten) Daten abspeichern - Tendenz steigend.

Von Boris Böhles

Die Sicherheitskopie auf einer Silberscheibe war bisher nur für Privatanwender interessant. Die CD-ROM, aber auch die DVD bieten für Otto Normalverbraucher zwar ausreichend Speicherplatz, in einem Unternehmen fallen allerdings meist viel größere Datenmengen an. Aus diesem Grund kommen in professionellen Umgebungen hauptsächlich magnetische Bandlaufwerke zur Langzeitarchivierung und Festplatten vorwiegend als Backup-Medium zum Einsatz. Mit dem Einzug der DVD-Nachfolgeformate Blu-ray und HD-DVD werden auch optisch beschreibbare Speichermedien für Archivierungs- und Backup-Aufgaben attraktiver. Sony bietet beispielsweise schon länger professionelle Kopierschränke mit Blu-ray-Technik an, allerdings sind diese Lösungen für sehr hohe Datenvolumina konzipiert.

Primera, Hersteller von Duplizier- und Drucksystemen, bietet ab sofort seine sogenannte "Disc-Publisher"-Serie ebenfalls mit Blu-ray-Brennern an. Bisher waren in diesen Geräten CD- und DVD-Brenner integriert. Die Maschinen sind je nach Modell schreibtisch- oder serverschrank-tauglich und bieten eine Alternative zu herkömmlichen Archivierungs- beziehungsweise Backup-Lösungen. Besonders mittelständische Unternehmen fragen nach Aussage von Primera verstärkt nach Produkten mit einer höheren Speicherkapazität. Deshalb habe man auf die Nachfrage reagiert und biete nun entsprechende Produkte an.

Fünf Terabyte in einem Arbeitsvorgang

In den Disc-Publishern arbeitet das Blu-ray-Laufwerk "SW-5582-C" von Panasonic. Es unterstützt zweilagige Blu-ray-Rohlinge und kann damit pro Silberling 50 Gigabyte Daten brennen. Die Brenngeschwindigkeit von Blu-ray-Disks liegt bei 2x (9 MB/s); DVD-/+Rs werden mit achtfacher Geschwindigkeit (zirka 10,8 MB/s) gebrannt. Das Gerät kann auch CDs und DVD-RAMs beschreiben.

Insgesamt können die Primera-Publisher bis zu 100 Medien in einem Arbeitsvorgang - natürlich nacheinander - beschreiben. Das ergibt summa summarum fünf Terabyte in einem Durchlauf, ohne dass Rohlinge nachgelegt werden müssen. Praktisch: In den Geräten sind Tintendrucksysteme verbaut, die kompatible Rohlinge gleich mit einem individuellen Cover versehen.

Hauptsächlich werden die Geräte Archivierungsaufgaben übernehmen, da sich optische Speicher nur mühselig überschreiben lassen. Man benötigt erstens spezielle Rohlinge (Rewritable), und zweitens dauert das Überschreiben lang, da das Laufwerk einen beschriebenen Rohling vor dem nächsten Schreibvorgang zunächst löschen muss. Primera-Geschäftsführer Andreas Hoffmann erklärt deshalb auch: "Die Geräte eignen sich vor allem für Unternehmen, die sehr große Mengen an Daten, Grafiken sowie Audio- und Videodateien komfortabel, schnell und sicher archivieren und vervielfältigen wollen."

Zwei Geräteserien für verschiedene Einsatzzwecke

Zur Auswahl stehen zwei unterschiedliche Disc-Publisher-Geräteserien. Die "DP"-Serie stellt die etwas günstigere Variante für den Büroschreibtisch dar, während die "XR"-Serie (XR = xtra rugged = extra verstärkt) für den Einsatz in 19-Zoll-Serverschränken konzipiert wurde und sogar ein Modell mit Server- und Netzwerkkarte bietet. Das Einstiegsmodell "Disc Publisher SE Blu" kostet zirka 2.580 Euro (UVP), die größte Maschine "Disc Publisher XRN Blu" gibt es für rund 7.000 Euro (UVP). Händlerpreise nennt Hersteller Primavera nur auf individuelle Anfrage.

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