Myriad Group

Die Trends 2011 in der Mobilfunkindustrie

22.12.2010
Benoit Schilling, Chief Technology Officer bei dem Handysoftware-Hersteller Myriad Group hat sich Gedanken darüber gemacht, wie sich im kommenden Jahr der Mobilfunkmarkt entwickeln wird.
Foto:

Benoit Schilling, Chief Technology Officer bei dem Handysoftware-Hersteller Myriad Group hat sich Gedanken darüber gemacht, wie sich im kommenden Jahr der Mobilfunkmarkt entwickeln könnte und wie daran beteiligte Unternehmen reagieren könnten.

Mobiles Breitband wird kostbarer

Mobilfunkanbieter werden versuchen, bestimmte Content-Provider für ihre wachsende Bandbreitennutzung zur Kasse zu bitten. Und/oder Marken wie Google und Apple werden sich wehren, indem sie einen großen Netzwerkbetreiber aufkaufen. Mobile Bandbreite wird immer kostbarer, weil einige Unternehmen einen unverhältnismäßig großen Bandbreitenbedarf haben und die Netzneutralität stören. Betreiber, die nach einer Win-Win-Lösung suchen, werden in Zukunft möglicherweise von diesen Unternehmen einen finanziellen Beitrag für die zusätzliche Bandbreitennutzung verlangen.

Alternativ könnten Google oder Apple, zwei der Unternehmen, die mobile Bandbreiten bereits an ihr Limit bringen, sich der Kontrolle der Betreiber (und damit dem Risiko, zur Kasse gebeten zu werden) entziehen, indem sie einen Betreiber aufkaufen.

Die App/Browser-Schlacht

Der Browser wird wiederum zum Herzstück der Anwendungsentwicklung für Mobiltelefone: Er wird zu seiner eigenen Killer-Applikation. Das Social Web wird gedeihen und persönliche Daten werden auf dem Endgerät gespeichert bleiben.
Eine Hybrid-Lösung wird die Leistungsfähigkeit des Webs und nativer Software-Frameworks kombinieren.

Betreiber werden eine größere Vielfalt an Datenplänen anbieten. Eine "All you can eat"-Flatrate ist schön für Verbraucher, aber den Betreibern geht potenzieller Umsatz verloren, weil die heutigen Smartphones mit ihrer erweiterten Funktionalität so viel Bandbreite schlucken. Videos und Filme zum Beispiel benötigen mehr Daten, und verursachen damit einen immer größeren Netzwerkstau. Es wird zwar noch Datenpläne für sehr große Datenmengen geben, aber die Betreiber werden auch andere Tarife anbieten: etwa mit begrenzter Funktionalität, aber ohne Nutzungslimit, so wie Myriad’s Social Networking-Dienst Xumii. Oder Tarife, mit denen der Nutzer zwar im Netz surfen, aber keine Videos ansehen oder herunterladen kann.

Datenschutzgesetze auf dem Prüfstand

Datenschutzgesetze werden sich ändern müssen, weil der Trend dazu geht, dass mehr Informationen auf dem mobilen Endgerät gespeichert sind. Das kann dazu führen, dass Unternehmen Wege suchen werden, wertvolle Einsichten aus solchen Daten zu gewinnen, ohne dabei die Privatsphäre des Nutzers zu verletzen.
Verbraucher werden personalisierte, relevante Dienste verlangen, aber ohne gleichzeitig persönliche Details preiszugeben. Die Industrie steht vor der Herausforderung, Verbrauchern diesen Balanceakt zu erklären. (bw)

Zur Startseite