München: Der Druck auf die wenigen nationalen Distributoren in Deutschland wird immer stärker. Wer noch wachsen will, muß sich beeilen - durch Zukäufe ist nicht mehr viel zu machen.D er Distributionsmarkt wechselt derzeit wieder einmal gründlich seine Form: Durch den Kauf von Computer 2000 wurde TechData - zumindest vorübergehend - zum größten Distributor Europas. Bis jetzt CHS-Chef Claudio Osorio bei Metrologie (ohne Deutschland) zuschlug und sich damit an die Europa-Spitze setzte.
Die Konsolidierungen machen sich auch in den einzelnen Ländern Europas bemerkbar. In ihrer letzten Ausgabe veröffentlichte PC Europe (Newsletter 7/98) eine Aufstellung der Umsatzreihenfolge deutscher Distributoren. Auch hierzulande, so ist dort nachzulesen, hänge der Erfolg eines Distributors von seiner Größe ab. Die wenigen verbleibenden nationalen Distributoren von Rang und Namen seien ohne finanzkräftigen, international agierenden Partner in ihrem Bestehen gefährdet. Ralf Paul, Boß des nationalen Distributionsunternehmens P&T, sieht nur einen Weg, dem Druck durch die "Großen" auszuweichen: Wachstum. Deshalb will er in zwei Jahren an die Börse gehen. Durch Zukäufe, so glaubt er, kann er nicht mehr viel retten: "Die interessantesten Unternehmen sind schon vergeben." (du)
Bei CHS sind in der Umsatzprognose für 1998 ein zugrundegelegtes Wachstum von 15 Prozent sowie die voraussichtlichen Umsatzzahlen von MCDOS (350 Millionen Mark), die der Distributor demnächst übernehmen wird, enthalten. Für die Umsatzprognose von Actebis wurde ein erwartetes Wachstum von 60 Prozent zugrunde gelegt. Da das Geschäftsjahr von Macrotron im September endet, spiegeln die oben genannten Zahlen für 1998 die bis dahin zu erwartenden Ergebnisse wider. Bei Ingram Micro sind die Zahlen von J&W enthalten, bei P&T die von S&S.
Die oben genannten Umsätze gelten nur für Deutschland - nicht für die Geschäfte der Distributoren in der Schweiz oder in Österreich.
Quelle: Newsletter 7/98, PC Newsletter, Market Research Publisher, Colcherster, UK