ERFURT: Mit der Einführung einer eigenen PC-Marke im September 1996 begann für den ostdeutschen Distributor Thücob eine neue Zeitrechnung. Bisher liegen die Thüringer im Plan.
Wir haben genau den Zieleinlauf geschafft", freut sich Thücob-Geschäftsführer Bernd Fischer. Mit 45 (Vorjahr: 20) Millionen Mark Umsatz hat das kleine Unternehmen aus Thüringen seine realistischen Ziele für das Geschäftsjahr 1996/97 (Ende: 30. Juni) erreicht. Auch der PC-Absatz von 10.000 Systemen entspricht den Vorjahresplänen. Und zum Ergebnis heißt es immerhin: Schwarze Zahlen. Angepeilt für 97/98 sind eine Umsatzverdoppelung und der Absatz von etwa 18.000 PCs.
"Persönlicher Distributor" lautet der Anspruch
Thücob hat sich über eine Frischzellenkur in Form seiner - nun als eigene Marke vertriebenen - PC-Reihe "Wavelight" gesundgestoßen. Fischer: "Die Marge hat sich verbessert, und die Roherträge sind gestiegen." Der PC-Verkauf allein machte im vergangenen Geschäftsjahr über die Hälfte des Gesamtumsatzes aus. Die Fertigung der Rechner findet im Haus statt. Trotz der leichten Wavelight-Lastigkeit sollen sich PC- und Distributionsgeschäft in Zukunft in etwa die Waage halten. Nun ist eine proprietäre PC-Marke im Distributionsprogramm an sich nichts wirklich Neues. Ein Rezept für anhaltenden Erfolg - auch im Projektgeschäft - sieht der Distributor jedoch in der Kombination aus dem Angebot eines Marken-PCs und dem Anspruch, den das Unternehmen an sich selbst als den "persönlichen" Distributor stellt.
PC-Kauf so gefühlig wie das neue Auto
Vision der Firma ist es, den PC-Kauf zu einem emotionalen Prozeß zu machen - ähnlich dem Erwerb eines Autos -, in den der Verkäufer nach Ansicht der Erfurter Firma stark miteinbezogen werden muß. Zu diesem Zweck habe Thücob "Wavelight, den sorgenlosen PC" speziell für den Fachhandel konzipiert.
Mit einem unkonventionellen Produkt- und Unternehmenskatalog will Thücob seinen Kunden das Firmenkonzept nahebringen. Damit nicht genug: Neben PCs sind auch Notebooks mit Wavelight-Label im Distributionsprogramm.
Deren Hersteller heißt Sanyo. Bei der Auswahl der Tragbaren zu Preisen zwischen 4.000 und 5.000 Mark lautet das Motto: Lieber keine Low-cost-Geräte, als das zartkeimende Markenimage zu gefährden. (taf)Thücob-Geschäftsführer Bernd Fischer will sich durch eine hohe Dosis Streicheleinheiten für die Fachhändler von den Großen abheben.