DJ Günstigere Roamingtarife in EU wohl doch erst ab Herbst

11.04.2007

BRÜSSEL (Dow Jones)--Handy-Gespräche im Ausland werden vermutlich doch erst im Herbst billiger werden. Nach Einschätzung der Vorsitzenden des federführenden Industrieausschusses im Europäischen Parlament, Angelika Niebler, dürfte die geplante EU-Verordnung zur Senkung der Roamingtarife zwar wie geplant im Juni verabschiedet werden - "der politische Wille ist da", sagte Niebler am Mittwoch vor Journalisten - die Mobilfunkanbieter sollen aber drei Monate Zeit zur Umsetzung der neuen Preisvorschriften erhalten.

Für die an diesem Donnerstag anstehende Abstimmung im Ausschuss sieht Niebler eine breite Mehrheit für den in den vergangenen Tagen fertiggestellten Kompromiss. Danach sollen Handy-Gespräche im EU-Ausland künftig maximal 40 Cent pro Minute kosten und angenommene Gespräche 15 Cent. Der EU-Ministerrat hat für 50 bzw. 25 Cent plädiert. "In der Grundlinie sind war uns aber doch nah", sagte Niebler am Mittwoch.

Abgeordnete und EU-Regierungen wollen einen Eurotarif einführen. Die Mobilfunkunternehmen müssen dann ihren Kunden ein Angebot mit Preisobergrenzen machen. Diskutiert wird aber noch, ob die Betreiber den Eurotarif verpflichtend anbieten müssen oder ob sich der Kunde aktiv für ein Gebührenpaket entscheiden muss. Die zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding warnte am Berichtstag erneut vor einer Lösung, von der nicht alle Verbraucher automatisch profitieren könnten. Ihr Ziel ist es, die Roaming-Gebühren generell um rund 70% zu senken.

Da die Industrie auf jahrelange Appelle billigere Tarife anzubieten so gut wie nicht reagiert hat, sind sich Ministerrat und Parlament inzwischen einig, dass die Preissenkung nun mit einer Regulierung der Großkunden- und auch der Endkundentarife gesetzlich erzwungen werden soll.

-Von Angelika Steinfort, Dow Jones Newswires; 32 2 7411490,

europa.de@dowjones.com

DJG/ang/apo

(END) Dow Jones Newswires

April 11, 2007 10:44 ET (14:44 GMT)

Copyright (c) 2007 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite