DJ UPDATE: Conergy will Konzerngewinn 2007 verdoppeln

30.03.2007

(NEU: Aussagen des Unternehmens, Marktreaktionen)

Von Andreas Heitker

Dow Jones Newswires

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Conergy AG hat ihre Umsatzerwartung für 2007 bekräftigt und für das laufende Jahr zugleich eine Gewinnverdoppelung in Aussicht gestellt. Das diesjährige Ergebnis soll unter anderem von höheren Margen im weiter wachsenden Auslandsgeschäft und höheren Erträgen in den Bereichen Solarthermie und Bioenergie profitieren, wie das Hamburger Unternehmen am Freitag mitteilte.

Die Conergy-Aktie zeigte sich am Freitag ungeachtet der positiven Aussichten als Tagesverlierer im TecDAX. Bis 12.08 Uhr sank der Kurs um 4,7% auf 55,04 EUR. Zeitweise wurde die Conergy-Aktie fast 6% unter dem Vortagesniveau gehandelt. Händler verwiesen unter anderem darauf, dass die Dividende nicht den Erwartungen entsprochen habe.

Conergy will 0,10 EUR Dividende je Aktie für das Geschäftsjahr 2006 zahlen, was unter Berücksichtigung von Aktiensplit und Kapitalerhöhung einer dem Vorjahr vergleichbaren Ausschüttung entspricht. Für 2005 hatte Conergy 0,30 EUR je Aktie ausgeschüttet. Damals gab es noch 10 Mio Aktien. Heute sind es knapp 33 Mio Titel.

Finanzvorstand Heiko Piossek sagte am Freitag bei der Bilanzvorlage in Frankfurt, der Jahresüberschuss werde sich 2007 mindestens verdoppeln. Er zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass der Konzern sein Umsatzziel von 1,25 Mrd EUR - und damit ein Wachstum von über 60% - erreichen wird. Für 2006 verbuchte Conergy bei 752 Mio EUR Umsatz einen Überschuss von 30,2 Mio EUR. Das EBIT stieg auf 52,1 Mio EUR, doch die EBIT-Marge fiel auf 6,9% von 8,9%.

Der Auslandsanteil am Umsatz soll bereits 2007 auf über 45% steigen - und damit ein Jahr früher als eigentlich geplant, wie Piossek weiter erläuterte. 2006 hatte das Auslandsgeschäft 37% Anteil am Gesamtgeschäft und lag damit ebenfalls schon über Plan. Auch das Geschäft mit Solarthermie, Bio- und Windenergie soll 2007 ausgebaut werden. Nachdem 2006 außerhalb des Photovoltaik-Kerngeschäfts bereits 26% der Umsätze erwirtschaftet wurden, soll dieser Anteil in diesem Jahr auf über 35% steigen.

Im Solargeschäft setzt Conergy vor allem auf ihre im Aufbau befindliche vollintegrierte Wafer-, Zell- und Modulproduktion in Frankfurt/Oder, in die das Unternehmen zurzeit rund 250 Mio EUR investiert. Selbst wenn die Modulpreise weiter fallen sollten, könne Conergy hier kostengünstiger produzieren, sagte Konzern-Vorstand Nikolaus Krane. Die Jahreskapazität in Frankfurt/Oder soll bis zu 250 Megawatt (MW) betragen.

Wichtigster Auslandsmarkt für Conergy ist nach Angaben von Krane Spanien. Hier sei der Konzern bereits Marktführer. In Asien konnte Conergy einen Großauftrag für die Tochter SunTechnics verbuchen. Bis 2008 wird der Konzern in Südkorea das größte Photovoltaik-Kraftwerk des Kontinents bauen. Der Auftrag für die 20-MW-Anlage hat einen Wert von rund 90 Mio EUR, wie Krane bestätigte.

Piossek räumte bei der Bilanzvorlage ein, dass Conergy lediglich bis Mitte 2007 für Lieferungen mit dem Rohstoff Silizium abgesichert sei. Derzeit liefen die Verhandlungen für das zweite Halbjahr und für 2008. Dass es bisher noch keinen Abschluss gebe, sei für Conergy eher als Vorteil zu sehen, weil die Preise für Silizium derzeit sänken.

Im ersten Quartal 2007 erwartet Conergy erneut einen Nettoverlust, wenn auch nicht so hoch wie im Vorjahr. Der Umsatz soll zugleich deutlich auf rund 160 (Vorjahr: 86) Mio EUR steigen. Conergy hatte im ersten Quartal 2006 einen Netto-Verlust von 4,5 Mio EUR ausgewiesen. Piossek begründete die roten Zahlen mit "saisonalen Effekten". Im ersten Quartal erziele Conergy nur 8% bis 10% des Jahresumsatzes und verbuche zugleich rund 25% der Kosten. In diesem Jahr kämen im ersten Quartal noch 2 Mio EUR zusätzliche Kosten für die neue Fertigung in Frankfurt/Oder hinzu.

Webseite: http://www.conergy.de/

-Von Andreas Heitker, Dow Jones Newswires; +49 (0)211 - 13872 14,

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March 30, 2007 06:14 ET (10:14 GMT)

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