DJ UPDATE: Gewerkschaft erhöht Druck auf Deutsche Telekom

12.04.2007

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Im Personalkonflikt bei der Deutschen Telekom AG hat die Gewerkschaft ver.di den Druck auf den Konzern erhöht. Zur dritten Runde der Verhandlungen über die geplante Ausgliederung von einigen Zehntausend Beschäftigten wurden die Warnstreiks am Donnerstag stark ausgeweitet.

In 13 Bundesländern sind 8.000 Beschäftigte in den Ausstand getreten, wie eine Gewerkschaftssprecherin sagte. Abhängig vom Verhandlungsergebnis behalte man sich vor, die Protestaktionen fortzusetzen. Beide Seiten rechneten in der laufenden Runde in Königswinter bei Bonn nicht mit einer Lösung.

Die Telekom will rund 50.000 Mitarbeiter der Festnetz- und Mobilfunksparte in drei Tochtergesellschaften unter dem Namen T-Service überführen, wo sie für weniger Geld länger arbeiten sollen. Die bisherigen Konditionen sind nach Darstellung des Managements nicht marktkonform und wettbewerbsfähig. Die Telekom will erreichen, dass die Beschäftigten künftig 38 Stunden und damit vier Stunden pro Woche länger arbeiten. Bei Berufseinsteigern soll das Jahresgehalt um bis zu 14.000 auf 20.000 EUR gesenkt werden.

Ver.di verlangt einen tariflichen Schutz für die betroffenen Mitarbeiter. "Die Wut und die Empörung der Beschäftigten sind groß. Sie befürchten, dass sie die Rechnung für jahrelanges Missmanagement zahlen müssen", erklärte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Lothar Schröder.

In den ersten beiden Runden hatte es nach Angaben beider Seiten keinerlei Annäherung gegeben. Die ver.di-Sprecherin sagte, man hoffe, diesmal ein Stück voran zu kommen. Mit einer unterschritsreifen Vereinbarung werde jedoch nicht gerechnet.

Ähnlich äußerte sich ein Vertreter der Telekom. Es sei bereits im Vorfeld eine vierte Verhandlungsrunde für Montag festgesetzt worden, und man gehe davon aus, dass diese auch genutzt werde. Die Telekom will die Ausgliederungen zum 1. Juli vornehmen. Falls es mit der Gewerkschaft nicht zu einer Einigung kommt, ist der Konzern entschlossen, die Transaktion im Alleingang vorzunehmen. Einen Streik würde das Unternehmen verkraften, hatte der amtierende Personalvorstand Karl-Gerhard Eick kürzlich gesagt.

Webseiten: http://www.telekom.de/

http://www.verdi.de/

-Von Stefan Paul Mechnig, Dow Jones Newswires; +49 (0)211 - 13872 13,

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April 12, 2007 09:51 ET (13:51 GMT)

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