DVPT: Altlasten erschweren Umstieg auf VoIP

10.05.2007
Altlasten aus 40 Jahren Telekommunikation erschweren Unternehmen den Umstieg auf Voice over IP.

Altlasten aus 40 Jahren Telekommunikation erschweren Unternehmen den Umstieg auf Voice over IP. Zu dieser Erkenntnis kommen die Berater des Branchenverbandes DVPT (Deutscher Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation).

Die vorhandene Infrastruktur sowie historisch gewachsene Anforderungen erschwerten in vielen Fällen einen Vollausbau mit VoIP. "In der Realität können dadurch nur bis zu zwei Drittel aller Anschlüsse mit VoIP umgesetzt werden", sagt Hans Joachim Wolff, Leiter des Bereichs Unternehmensberatung im DVPT. Auch machten in vielen Fällen nicht vorhandene oder nicht ausreichende Verkabelungen einen Vollausbau sehr teuer. Nicht zuletzt harmonierten die verschiedenen auf dem Markt befindlichen VoIP-Produkte oft nicht wie gewünscht mit der in den Unternehmen vorhandenen IT-Landschaft, oder es werde die genaue Kompatibilität vorher nicht ausreichend geklärt.

Investitionen in VoIP rechnen sich laut Wolff kaum, wenn damit nur die klassische Sprachtelefonie ersetzt wird. Das volle Einsparpotenzial liege darin, sämtliche Informationen und Dienste über ein einheitliches IP-Netz und ein einheitliches Protokoll laufen zu lassen. "Viele Unternehmen treffen ihre Entscheidungen für ihre IT-Infrastruktur immer noch getrennt von der VoIP-Implementierung. Dadurch entstehen immer wieder kostspielige Nachbesserungen während der Installation, die den laufenden Geschäftsbetrieb zum Teil erheblich einschränken können", ergänzt Wolff und warnt vor übereilten Anschaffungen: "Gerade weil die IP-Kommunikation auch im Bereich Sprache die Zukunft ist, muss ein Wechsel heute gut geplant und durchdacht sein, sonst ist der Kostenrahmen im Nachhinein schnell gesprengt." Der DVPT empfiehlt vor neuen Anschaffungen oder Vertragsabschlüssen eine genaue Analyse von Bedarf und Netzvoraussetzungen, zum Beispiel mittels eines VoIP-Audits, den der DVPT als herstellerunabhängige Anwender-Interessenvertretung anbietet. Durch die Konvergenz der Bereiche muss die Kommunikation des Unternehmens grundsätzlich auf den Prüfstand gestellt werden. Es geht darum, die Kommunikation der Zukunft besser in die Unternehmensprozesse zu integrieren.

Der DVPT ist Mitveranstalter der VO.IP Germany 2007, die vom 30.-31. Oktober 2007 in Frankfurt a. M. stattfindet. (haf)

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