"Eine Prognose für nächstes Jahr fällt nicht leicht"

30.11.2000
Seit drei Jahren bewegt sich Dexxon als eigenständige GmbH im deutschen Markt. Trotz einer schwierigen Liefersituation seitens der Hersteller kann der Distributor auf ein rasantes Wachstum, was Umsatz und Mitarbeiter angeht, zurückblicken.

Die Mitarbeiter der Dexxon Data Media and Storage GmbH in Wiesbaden können sich nach drei Jahren im deutschen Markt auf die Schulter klopfen. Das Unternehmen kann im knallharten Distributionsgeschäft mit Speichermedien und Laufwerken ein rasantes Wachstum vorzeigen.

Neu ins Produktfolio aufgenommen hat Dexxon in diesem Jahr das Segment Laufwerke von Herstellern wie Sanyo, Panasonic und Castlewood. "Das Geschäft ist sensationell gestartet, insbesondere mit Herstellern wie Sanyo. Denn ihre neuen CDRW-Produkte ,Brain-Wave’ waren lieferbar, als andere Probleme hatten", fasst Dexxon-Marketingchef Robert Georger den Geschäftsverlauf der ersten Monate zusammen. Derzeit machen die Laufwerke im Schnitt 25 Prozent des monatlichen Umsatzes bei Dexxon aus. Allerdings sei die Tendenz weiter steigend, führt Georger aus.

Nach einem chaotischen Jahr 2000, was Verfügbarkeit und Nachfrage bei Speichermedien als auch bei Laufwerken angeht, ist man auch bei Dexxon vorsichtig mit Markteinschätzungen für die Zukunft: "Angesichts des schwierigen Jahres 2000 fällt eine Prognose nicht leicht. Der Markt wird weiterhin wenig transparent bleiben. Denn neue Technologien werden die Rivalität unter den Herstellern weiter steigern. Die Situation im CDR-Markt wurde dagegen von einigen Anbietern zuerst über- und jetzt unterschätzt: Damit haben wir heute bereits Engpässe", meint Geschäftsführer Jörg Reimann.

Derzeit arbeitet Dexxon mit einem Händler-Kundenstamm von 5.000, wobei der Distributor die Zahl seiner "regelmäßig einkaufenden Partner" auf rund 1.500 beziffert. Auch andere Distributoren wie Raab Karcher, Computer 2000 und P & T gehören zu den Dexxon-Kunden. 2001 will das Unternehmen seine Interessen stärker auf den Retailbereich fokussieren und die hierfür "notwendigen Veränderungen in der Logistik implementieren", führt Reimann aus.

Die Konkurrenz der Broadliner fürchtet man in Wiesbaden nicht: "Unser Know-how, was Spezialartikel und Markteinschätzungen angeht, ist größer, weil auch unsere Mitarbeiter besser geschult sind. Das kann und will die Broadline-Distribution gar nicht leisten", erklärt der Geschäftsführer. Als Wettbewerber sieht er in Deutschland Unternehmen wie ASS, Sinus und Open-Storage.

Für das laufende Geschäftsjahr hatten die Wiesbadener ein konservatives Wachstum von 42 Prozent aufgrund der schwierigen Marktsituation mit erheblichen Lieferengpässen und Währungsschwankungen ins Auge gefasst. "Die Nachfrage war bei Speichermedien als auch Laufwerken nicht zufriedenstellend. Trotzdem werden wir unser angepeiltes Ziel übertreffen und zwischen 90 und 95 Millionen Mark abschließen", resümiert Dexxon-Marketing-Chef Robert Georger. Die Vorgabe für das nächste Jahr beträgt 130 Millionen Mark.

Der Rückblick auf das erste Rumpfgeschäftsjahr 1998 macht das Wachstum deutlich. "Im ersten Jahr haben wir 16 Millionen Mark mit sieben Mitarbeitern erwirtschaftet - und zwar ohne Verluste", blickt Reimann zufrieden zurück. (ch)

www.dexxon.de

DEXXON-GRUPPE

Facts & Figures

Die Dexxon Data Media and Storage GmbH in Wiesbaden ist das jüngste Mitglied der Dexxon-Gruppe. Dazu zählen die französische Konzernmutter Data Media S.A. und das Schwesterunternehmen Dataworx/Dexxon B.V., welches für die Benelux-Länder zuständig ist. Weitere Filialen sind in Italien, England und Spanien geplant. Die europäischen Grenzen - Richtung US-Markt - konnte Dexxon 1995 durch eine Kooperation mit dem amerikanischen Unternehmen Digital Storage überschreiten. Der Gesamtumsatz der Dexxon-Gruppe betrug nach eigenen Angaben 420 Millionen Mark. Das Unternehmen beschäftigt derzeit über 100 Mitarbeiter. Geschäftsführer der Dexxon GmbH in Wiesbaden sind Stefan Friedrich und Jörg Reimann. (ch)

Zur Startseite