Entlassungen bei Esesix

07.08.2006
Etwa 35 Mitarbeiter müssen den Pfaffenhofener VAD verlassen. Dabei trifft es sogar eine komplette Abteilung und möglicherweise auch den hausnahen Lieferanten Heavensgate.

Von Alexander Roth

Derzeit prüft das Landgericht Ingolstadt den Insolvenzantrag des Pfaffenhofener VADs Esesix. Bis die endgültige Entscheidung über dessen Ausgang feststeht - was voraussichtlich Ende September 2006 der Fall sein wird - wollte der Distributor den Betrieb eigentlich möglichst normal fortführen, so zumindest die Aussagen von Geschäftsführer Engelbert Tretter und dem Insolvenzverwalter Martin Prager vom 24. Juli 2006.

Dass die Realität bei Esesix anders aussieht, erfuhr ComputerPartner: Mittlerweile sind etwa 35 der rund 50 Mitarbeiter gekündigt beziehungsweise freigestellt worden.

Das bestätigte jetzt auch der zuständige Rechtsanwalt Stephan Ammann von der Pluta Rechtsanwalts GmbH. Die für die Insolvenz zuständige Kanzlei habe in Absprache mit Engelbert Tretter das Personal in der Weise abgebaut, "dass der Geschäftsbetrieb langfristig Bestand haben kann", so Ammann.

So wurde in der letzten Juliwoche die komplette Marketingabteilung aufgelöst, im Geschäftsfeld "Internet Security" gab es wohl sechs bis acht Entlassungen, im Bereich "Server-Based-Computing" vermutlich drei. Über den Bereich Storage und Technik gab es keine Aussagen.

Auch Vertriebsleiter Ulrich Mohr und Heavensgate-Geschäftsführer Markus Kremser sollen mittlerweile das Unternehmen verlassen haben. Ob Heavensgate, der exklusive Hardwarelieferant von Esesix, überhaupt noch weitermachen wird, hänge indes vom OEM-Partner Phion ab, wie es aus firmennahen Kreisen hieß.

Trotz der eingeschränkten Ressourcen setzt Esesix den Betrieb fort. Bestellungen seien nach wie vor möglich, da der VAD Lieferungen gegen Vorkasse sicherstellen kann, wie bestätigt. Dass Esesix jeden eingehenden Auftrag auf Durchführbarkeit prüfen werde, hatte Insolvenzverwalter Prager bereits Ende Juli angekündigt.

Dass eine Bestellung bei Esesix weiterhin möglich ist, bestätigte auch Roger Wagner vom Sicherheitsspezialisten Securewave, der erst vor wenigen Wochen mit dem VAD einen Distributionsvertrag abgeschlossen hatte: "Das Vertriebsabkommen hat Bestand, bis die Lage bei Esesix eindeutig geklärt ist." Dennoch sehe sich Securewave gerade nach einem neuen, ebenfalls auf Sicherheit spezialisierten Distributor um.

Keine Neuigkeiten gibt es bislang von der fieberhaften Suche nach einem Käufer, der zumindest Teile von Esesix übernehmen möchte.

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